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Podiumsdiskussion: Was Logistiker vom Silicon Valley lernen können

11.05.2017 18:20 Uhr
Podiumsdiskussion: Was Logistiker vom Silicon Valley lernen können
Ryan Petersen ist Gründer der Online-Spedition Flexport
© Foto: Lennart Preiss/Messe München GmbH

Experten diskutierten auf der Transport Logistic über Investitionen in Software, kürzere Entscheidungswege und den stärkeren Fokus auf den Kunden.

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München. Um im Digitalzeitalter bestehen zu können, müsse jedes Unternehmen ein Stück weit Software-Unternehmen werden, sagte Ryan Petersen, Geschäftsführer der in San Francisco ansässigen Onlinespedition Flexport auf der Messe Transport Logistic in München. In einem von der Logistics Alliance Germany organisierten Fachforum „Länderspecial USA“ ging es um die Frage, was deutsche Unternehmen von Start-ups aus dem Silicon Valley lernen können.

Er höre von Logistikern immer wieder, dass sie so kleine Margen haben und deshalb nicht in Software investieren könnten, sagte Petersen. „Aber gerade weil Sie kleine Margen haben, müssen Sie in Software investieren“, erklärt er dem Publikum. Wenn zehn Beteiligte, einen Transport per E-Mail und Telefon organisieren, könne das nur unwirtschaftlich sein. Man brauche ein System, in dem die Beteiligten mit wenigen Klicks den Prozess abbilden können. „Und wenn Sie das nicht können, dann wird Ihnen jemand, der es kann, das Geschäft wegnehmen“, warnt der CEO. Branchen-Expertise sei heute nicht mehr alles, die könne man sich einkaufen.

Tracking schon in den 1990er Jahren

Andreas Schmitz von Schmitz Cargobull glaubt nicht, dass sich die Logistik-Unternehmen in Sachen Digitalisierung von Software-Start-ups abhängen lassen. „Die Logistik hat sich immer wieder neu erfunden, das zeichnet sie aus“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Trailerherstellers auf der Podiumsdiskussion. Sie sei sogar Vorreiter in Sachen Digitalisierung gewesen. „Bei FedEx standen zum Beispiel schon in den 1990er Jahren schon riesige Screens, auf denen Sendungen getrackt wurden“, erinnert sich Schmitz. Was Unternehmen von den Start-ups aber lernen müssten, sei, Entscheidungen schneller zu treffen – auch in seinem eigenen Unternehmen, gibt er zu. Man müsse nach dem Trial-and-Error-Prinzip mehr ausprobieren. Aber auch bei den Trailern, die im Prinzip nur „Boxen auf Rädern“ seien, biete Schmitz Cargobull inzwischen smarte Exemplare an, so Schmitz.

Obwohl die Automatisierung in der Intralogistik schon längst angekommen ist, nennt Markus Schmermund, Vice President bei SSI Schäfer, einen großen Trend, der die Prozesse prägt: „Der Konsument tritt in den Fokus der Logistik.“ Das reiche von größeren Produktbeständen in Lagern bis hin zu Sendungs-Informationen, die der Kunde verlangt. Wichtig sei es bei der Automation auch einfach darauf zu achten, was der Kunde wirklich braucht. Eine stärkere Fokussierung auf den Kunden generell emfpiehlt auch Petersen: „Im Fokus muss Ihr Kunde stehen, nicht ihr Geschäft.“ Hier könne man sich Amazon als Vorbild nehmen, sagt der US-Amerikaner.  (ks)

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