Nürburg. Der Einsatz von Lastwagen ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen in Deutschland rückt nach Ansicht des TÜV Rheinland näher. Noch seien aber einige rechtliche Fragen ungeklärt, betonte TÜV-Vorstandsmitglied Jürgen Brauckmann am Freitag beim 10. Truck Symposium am Nürburgring. Es fehlten „gesetzliche Leitplanken“. Offen seien bei solch autonomen Fahrzeugen etwa noch Fragen rund um Datenschutz und Datensicherheit. „Eine weitere Herausforderung stellen haftungs- und versicherungsrechtliche Fragen bei Verkehrsunfällen dar“, sagte Brauckmann.
Zudem brauche es eine gesellschaftliche Akzeptanz für solche Techniken. „Schließlich müssen Kritik und Ängste von Verkehrsteilnehmern und Institutionen berücksichtigt werden.“ Grundsätzlich seien Lastwagen, die sich wie von Geisterhand gesteuert über öffentliche Straßen bewegten aber keine „Science-Fiction“ mehr. Im US-Staat Nevada rollen laut TÜV zwei Sattelzüge über die Highways. In Deutschland habe es auf einem abgesperrten Autobahnabschnitt im vergangenen Juli eine sogenannte autonome Lkw-Fahrt gegeben.
Moderne Lkw zunehmend sicherer
Brauckmann betonte, Assistenzsysteme wie Spurhalte-Assistenten oder eine Müdigkeitserkennung machten den modernen Lkw-Verkehr zunehmend sicherer. „Die Tatsache, dass sich Investitionen in technische Innovationen lohnen, belegen die trotz wachsendem Verkehrsaufkommen sinkenden Unfallzahlen in Deutschland.“
Richard Damm vom Bundesverkehrsministerium sagte, in Deutschland seien 2,82 Millionen Arbeitsplätze mit der Logistikbranche verbunden. „Damit dies so bleibt und die Logistik als bedeutender Wirtschaftszweig weiter ausgebaut werden kann, sind eine funktionierende Infrastruktur und eine Optimierung des Verkehrs erforderlich“, sagte er am Nürburgring. Das Truck Symposium findet alljährlich am ersten Tag des Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix an der Eifel-Rennstrecke statt. Veranstaltet wird es vom TÜV Rheinland und dem ADAC Mittelrhein. (dpa)