Prag. Die tschechischen Behörden treiben die Planungen für eine umstrittene Elbe-Staustufe bei Decin (Tetschen) voran. Die Wasserstraßendirektion (RVC) hat beim zuständigen Ministerium in Prag die Prüfung der Umweltverträglichkeit (EIA) beantragt. Das sagte der stellvertretende Leiter der Behörde, Jan Bukovsky, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Zu den Neuerungen gegenüber früheren Varianten zählten „fischfreundliche Turbinen”. Diese deutsche Entwicklung minimiere das Verletzungsrisiko.
Sowohl das Verkehrs- als auch das Umweltministerium in Tschechien werden von Ministern der liberal-populistischen ANO-Partei geleitet. Alternativen zu einer Staustufe sieht die Wasserstraßendirektion nicht. „Ein Expertengutachten der Technischen Universität in Prag belegt, dass andere Lösungen ungeeignet sind, und die Staustufe notwendig ist”, sagte Bukovsky. Die Anlage könne Reedern die ganzjährige Schiffbarkeit der Elbe garantieren.
Die Wasserstraßendirektion rechnet mit einem Bescheid des Umweltministeriums bis zum Jahreswechsel 2016/2017.
Die Kosten des Projekts werden auf 110 Millionen Euro geschätzt. (dpa/sno)