Zeltingen-Rachtig. Über die Höhe der Zusatzkosten für Hangsicherungen beim Bau der umstrittenen Hochmoselbrücke gibt es Streit. Infrastrukturstaatssekretär Günter Kern sagte am Samstag, es sei bekannt, dass es zusätzliche Sicherungsmaßnahmen auf der Eifelseite der Brücke geben werde. Dabei über Extrakosten in Höhe von
50 bis 100 Millionen Euro zu spekulieren, habe aber mit der Realität nichts zu tun. Kern zufolge sollen die Kosten nach Schätzungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) zwischen 10 und 20 Millionen Euro liegen. Ein Experte hatte im „Trierischen Volksfreund” die Kosten auf bis zu 100 Millionen Euro geschätzt.
Der stellvertretende Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Alexander Licht, kritisierte das Vorgehen. Dass Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD) die Arbeiten ausschreiben lasse, ohne die Öffentlichkeit und das Parlament zu informieren, sei eine unverantwortliche Vorgehensweise, sagte er.
Die 170 Millionen Euro teure Brücke bei Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich) soll 1,7 Kilometer lang werden. Sie ist Teil einer neuen Strecke, die ab 2018 das Autobahnkreuz Wittlich in der Eifel mit dem Hunsrück verbinden soll. Das Gesamtprojekt soll rund 456 Millionen Euro kosten. Kritiker bemängeln, die Brücke zerstöre das idyllische Landschaftbild des Moseltals. (dpa)