Brüssel. Trotz ihrer Proteste gegen die EU-Klimaabgabe haben die meisten internationalen Fluggesellschaften ihre Emissionen für das Jahr 2011 fristgerecht den EU-Behörden gemeldet. Die Fluggesellschaften aus Indien und China weigerten sich indes, sagte die EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard am Dienstag in Brüssel. Beide Länder hatten heftig gegen die Teilnahme protestiert.
„Wir haben sie an ihre Verpflichtung erinnert und die Frist für die Übermittlung der Daten bis Mitte Juni verlängert“, sagte Hedegaard. Die Fluggesellschaften müssen die Daten einreichen, damit die EU überprüfen kann, ob sie genug Rechte zum Ausstoß des Treibhausgases CO2 (Kohlenstoffdioxid) besitzen.
Hedegaard sagte, 1200 Fluggesellschaften, die EU-Flughäfen anfliegen, hätten die Emissionsberichte abgeliefert. Darunter seien auch alle Unternehmen aus den USA, Russland, Kanada, Japan, Brasilien und den Golfstaaten. Sie hatten gegen die Einbeziehung des Flugverkehrs in den Emissionshandel protestiert, weil sie höhere Flugpreise und Wettbewerbsnachteile befürchten. Die EU beharrt auf der Klimaabgabe, solange kein internationales System zum Handel mit Luftverschmutzungsrechten existiert.
Auf die zehn Fluggesellschaften aus China und Indien, die sich bisher dem EU-Emissionshandel verweigern, entfallen laut Hedegaard weniger als 3 Prozent der Emissionen. Sollten sie bis Mitte Juni die Daten nicht nachliefern, so drohen zunächst erhebliche Geldbußen.
Insgesamt gingen die Emissionen von Treibhausgasen aus Industrieanlagen im vergangenen Jahr trotz Wirtschaftswachstums um zwei Prozent auf 1889 Milliarden Tonnen CO2 zurück, sagte die Kommissarin: „Der Emissionshandel tut, was er soll: Er verringert die Emissionen.“ (dpa)