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Transportbotschafter kritisieren zu viele Staus und Baustellen

04.12.2019 15:36 Uhr
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Seit Herbst 2019 ist Timocom-Gründer Jens Thiermann als Transportbotschafter unterwegs
© Foto: Timocom

Vereins hat es sich zur Aufgabe gemacht, öffentlichkeitswirksam auf die Belange der Transport- und Logistikbranche in Deutschland aufmerksam zu machen.

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Erkrath. Staus und Geisterbaustellen legen zunehmend die Transportbranche lahm. Darauf wies am Mittwoch der Verein „Die Transportbotschafter“ hin. Alleine im November dieses Jahres gab es demnach bundesweit 517 Autobahnbaustellen – 37 mehr als im Vorjahresmonat, informierte der Verein auf Basis einer Erhebung des Automobilclubs „ADAC“. Die am stärksten beeinträchtigte Autobahn ist demnach derzeit die A7.

Alleine im Nadelöhr Hamburg stünden täglich etwa 18.000 Fahrzeuge im Stau, so die Transportschafter mit. Die Folge: Termine platzen und die Transportkosten steigen. Eine Stunde hin und zurück kostet pro Lkw zusätzlich 200 Euro, hat der Unternehmensverband Logistik Schleswig-Holstein errechnet. Hinzu komme, dass 5000 Brücken auf dem Fernstraßennetz dringend sanierungsbedürftig sind.

„Das macht allen Verkehrsteilnehmern zu schaffen, besonders aber der Transportbranche, die täglich Termine und Lieferfristen halten muss“, sagte Transportbotschafter Jens Thiermann, Vorsitzender des Vereins. „Transportunternehmen verplempern täglich nicht nur kostbare Zeit und Sprit, auch der Fahrzeugverschleiß steigt“, betonte er. Zudem seien die Lkw-Fahrer in Deutschland täglich dem Risiko ausgesetzt sind, staubedingt ihre Lenkzeit zu überziehen.

Staus kosten Deutschland rund 15 Milliarden Euro im Jahr

Verkehrsexperte Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen geht davon aus, dass 20 Prozent der Staus in Deutschland durch Baustellen verursacht werden. „Der dadurch entstehende volkswirtschaftliche Schaden beträgt aufs Jahr gerechnet rund 15 Milliarden Euro", konstatiert er. Ein großes Ärgernis stellen ihm zufolge die sogenannten Geisterbaustellen dar. „Um keine Vertragsstrafen zu kassieren, richten Bauunternehmen häufig Baustellen ein, gearbeitet wird dort aufgrund von Arbeitskräftemangel aber dann wochenlang nicht“, stellt er fest.

Doch einfach auf die Schiene ausweichen, geht nach Meinung vieler Transportunternehmen auch nicht. Denn das Gleisnetz ist ebenfalls marode und wird derzeit aufwendig saniert. Deshalb beobachten die Transportbotschafter auch hier viele Baustellen mit daraus folgenden Kapazitätsverlusten und Pünktlichkeitsproblemen. „Der Lkw wird in Deutschland immer als Stauverursacher Nummer Eins stigmatisiert, dabei sind Transportunternehmer die größten Leidtragenden der aktuellen Baustellenwut in Deutschland“, resümierte Thiermann. (ag)

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