München. 2579 Aussteller aus 64 Ländern, 56 Prozent internationaler Anteil und zehn belegte Hallen: Messechef Stefan Rummler zeigte sich bei der Eröffnung der Transport Logistic hoch zufrieden – vor allem auch, dass DHL nach Jahren der Abwesenheit 2019 wieder als Aussteller in München vertreten war. Als „Hot-Topic“ machte Rummler die City-Logistik aus: „In zahlreichen Forden diskutieren wir in den vier Messetagen wie die urbane Distribution sauber, leise und staufrei funktionieren kann“, sagte er. Auch dem Thema Fachpersonalmangel böte man breiten Raum – die VerkehrsRundschau wird dazu in zwei Experten-Symposien Lösungsansätze zeigen.
"Größte Demonstration für den Logistikweltmeister"
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer bezeichnete die Messe bei seiner Eröffnungsrede als „größte Demonstration für den Logistikweltmeister und Klimaschützer Deutschland .“ 17 Milliarden Euro will Scheuer in diesem Jahr in die Infrastruktur investieren, „und zwar über alle Verkehrsträger hinweg“, wie der Minister betonte. Alleine für die Binnenschifffahrt hätte das Ministerium 90 Einzelmaßnahmen initiiert, um den Anteil am Gütervolumen von aktuell neun auf dann zwölf Prozent zu steigern. „Wir investieren in Fördermaßnahmen um die Schiffsmotoren umweltfreundlicher zu machen und auch in die Dürreanpassung, um die Schifffahrt unabhängiger von Niedrigwasser zu machen“, führte er an.
Als Schlüssel den Straßenverkehr sauberer zu machen definierte Andreas Scheuer alternative Antriebe und Kraftstoffe: „Wir müssen den Hochlauf beschleunigen, wofür wir mehr Wirtschaftlichkeit beim Wasserstoff brauchen. Dessen Erzeugung über Windenenergie ist durch die EEG-Umlage viel zu teuer.“ Scheuer betonte weiter, dass umweltfreundliche Lkw mit E- und Erdgasmotoren als Einzelmaßnahme bereits jetzt mautbefreit sind. „Und wenn mir der nächste Anbieter ein sauberes Produkt auf den Hof stellt, werden wir dafür sorgen, dass auch das mautbefreit sein wird.“
Auch ins Schienennetzt will Scheuer in diesem Jahr 5,8 Milliarden Euro investieren. „Ziel meines Ministeriums ist es, dass wir bereits 2038 bei der Bahn mit 100 Prozent Ökostrom arbeiten – und nicht erst 2050.“ Scheuer betonte, dass dies ohne Zusatzkosten für die Nutzer passieren soll und dass er und sein Ministerium bereits 66 Maßnahmen, davon fünf Sofortmaßnahmen definiert hätten, die Schiene attraktiver zu machen. Um den kombinierten Verkehr zu optimieren wünscht sich der Bundesverkehrsminister außerdem einen 24-Stunden-Betrieb in den Umschlaghubs. „Wir arbeiten daran, dieses Ziel möglich zu machen“, sagte der Minister.
Kampf gegen den Fachkräftemangel
Auch im Bereich Fachkräftemangel will sich das Ministerium stärke engagieren: „Die Logistik bietet 17 Berufsfelder, davon gut die Hälfte Abitur-gestützt.“ Man müsse aber potenziellen Bewerber nahe bringen, wie interessant diese Berufe wären. „Dazu haben wir jetzt zahlreiche Kampagnen gestartet, Fachkräfte für die Logistikbranche zu gewinnen“, machte Scheuer deutlich. (gg)