Hamburg. Wie viel Geld können Beschäftigte in Deutschland im Laufe ihrer Berufslaufbahn insgesamt verdienen? Und wie hoch ist der Lohnunterschied zwischen Akademikern sowie Beschäftigten mit und ohne Lehre? Das Online-Portal Gehalt.de hat aus insgesamt knapp 10.000 Gehaltsdaten das Lebenseinkommen von Bachelor- und Masterabsolventen ermittelt und verglichen. Zudem wurden die Jahreseinkünfte von Berufsgruppen mit und ohne abgeschlossener Ausbildung analysiert und den Gehältern der Studienabsolventen gegenübergestellt.
Ein Ergebnis sticht aus der Studie hervor: Zu den Top-Verdienern gehören Speditionsleiter mit abgeschlossener Ausbildung. Sie erhalten in ihrem gesamten Leben im Durchschnitt 2,7 Millionen Euro und liegen damit gleichauf mit den Beschäftigten mit Bachelorabschluss in der IT. Sachbearbeiter in der Logistik kommen laut Erhebung hingegen auf ein Lebenseinkommen von durchschnittlich 2,16 Millionen Euro. Gelingt jedoch dem Sachbearbeiter der Aufstieg zum Leiter der Logistik, kann er diesen Betrag beinahe verdoppeln und 3,9 Millionen Euro erreichen. „Akademiker haben grundsätzlich bessere Chancen auf ein hohes Gehalt, doch auch in Ausbildungsberufen können Beschäftigte sehr gut verdienen – insbesondere mit Führungsverantwortung“, erklärt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.
Niedrige Gehälter für Lkw-Fahrer
Wie schlecht Lkw-Fahrer im Vergleich dazu bezahlt werden, zeigt sich, wenn man sich ihre Gehaltsdaten genauer anschaut. So verdient ein Berufskraftfahrer ohne Lehre bei Arbeitsantritt mit 20 Jahren ein Gehalt von 20.000 Euro jährlich – fast 20.000 Euro weniger als Beschäftigte mit Bachelorabschluss, die mit 21 Jahren als Durchschnitt über alle Branchen mit einem Jahresgehalt von 38.000 Euro in den Beruf einsteigen. Das Lebenseinkommen für Kraftfahrer ist dementsprechend niedrig und beträgt mit 1,2 Millionen entsprechend nicht einmal halb so viel wie das eines Studienabgängers mit Bachelorabschluss, der bei einem Rentenalter von 65 Jahren in seinem Arbeitsleben insgesamt auf 2,3 Millionen Euro kommt. Zum Vergleich: Ein Maurer ohne Lehre erwirtschaftet im Schnitt ein Lebenseinkommen von knapp 1,6 Millionen Euro - und damit fast eine halbe Million mehr.
Wer allgemein – bezogen auf alle Berufsgruppen – eine Ausbildung absolviert, kommt im Schnitt auf ein Lebenseinkommen von 1,8 Millionen Euro. Wird – sofern im jeweiligen Beruf überhaupt möglich – noch ein Meistertitel erworben, erhöht sich das Lebensaufkommen auf durchschnittlich knapp 2,1 Millionen Euro. Wer eine Hochschulausbildung absolviert und mit dem Mastertitel abgeschlossen hat, startet hingegen im Schnitt mit knapp 41.000 Euro jährlich in die Karriere. Insgesamt sind 2,6 Millionen Euro möglich. „Der Masterabschluss ebnet im Normalfall den Weg in Führungspositionen, doch auch bei fehlender Führungsverantwortung und späterem Berufseinstieg ist er langfristig eine gute Investition“, fährt Philipp Bierbach fort.
Das angehäufte Lebenseinkommen eines Beschäftigten beschreibt die Summe, die er oder so am Ende seiner beruflichen Laufbahn verdient hat. Dafür wird das jährliche Gehalt ab Berufseintritt bis zum Rentenalter zusammengerechnet. Die Studie geht davon aus, dass die Beschäftigten in der gleichen Branche arbeiten und 42 bzw. 44 Jahre in ihrem Beruf tätig waren. Die Daten sind ein Querschnitt durch alle Branchen und berücksichtigen unterschiedliche Unternehmensgrößen. (sno)