Erfurt. Das Thüringer Verkehrsgewerbe lehnt die Aufhebung der Sonntagsfahrverbote für Lkw wegen der Corona-Krise ab. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landesverbands Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) hervor. „Wir sehen in Thüringen wie auch im restlichen Bundesgebiet keinen akuten Versorgungsengpass, im Gegenteil. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage, ist die Nachfrage nach Laderaum sehr gering“, sagte Martin Kammer, LTV-Hauptgeschäftsführer. Er fügte hinzu: „Somit steht außerhalb der gesetzlichen Fahrverbotszeit von Sonntag 22.00 Uhr bis Samstag 24.00 Uhr genügend Laderaum zur Verfügung, um Waren liefern zu können.“
Generell werde laut LTV derzeit nicht mehr Laderaum nachgefragt, sondern im Gegenteil sogar weniger. „Von der Aufhebung des Fahrverbotes würden einzig und allein die Unternehmen aus Osteuropa profitieren. Sie befördern allerdings auch keine Engpasswaren“, betonte Kammer. Unternehmen, die an Sonntagen aufgrund der Corona-Krise dringend Waren liefern müssen, können wie bisher bei ihrer zuständigen Genehmigungsbehörde eine Ausnahmegenehmigung beantragen. Der LTV gehe davon aus, dass diese Anträge in Thüringen bei Null liegen werden. Das Thüringer Verkehrsministerium prüft nach Angaben einer Sprecherin derzeit noch, ob es wie zuletzt andere Bundesländer eine Ausnahmeregelung zu Lkw-Sonntagsfahrverbote schaffen soll. (ja)