Erfurt. Thüringen will mehr Gütertransporte von der Straße auf die Schienen bekommen. Dafür hat das Landesministerium für Infrastruktur die Leitung in einem EU-Projekt übernommen. Gerade für Thüringen sei das wichtig, da im Freistaat vergleichsweise wenig Waren mit der Bahn transportiert würden, teilte das Ministerium am Freitag mit. Die Schiene sei zudem das mit Abstand umweltfreundlichste Transportmittel. „Der Schienengüterverkehr sinkt trotz wachsendem Transportaufkommen. Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagte der zuständige Staatssekretär Klaus Sühl.
Das Projekt wird mit Geld der Europäischen Union gefördert. Das Ministerium arbeitet demnach daran, Planungs- und Koordinierungsprozesse im Schienengüterverkehr zu verbessern. Mit dabei sind etwa Forschungsinstitute, Regionalverwaltungen und Infrastrukturbetreiber aus Deutschland, Slowenien und anderen EU-Ländern.
Die jüngsten Vergleichserhebungen zu den Anteilen von Gütertransporten auf Straßen und Schienen stammen laut Ministerium von 2014. Demnach wurden damals in Thüringen rund 7,1 Millionen Tonnen über den Schienengüterverkehr, aber rund 100,6 Millionen Tonnen über den Straßengüterverkehr umgeschlagen. Das Ministerium geht nicht davon aus, dass sich an den Verhältnissen zuletzt viel verändert habe. (dpa/ja)