Weimar. Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU) hat vorgeschlagen, das Sonntagsfahrverbot für Lastwagen zu lockern. So sollten an bundesweit nicht einheitlichen Feiertagen, wie Fronleichnam und dem Buß- und Bettag, alle Autobahnen für den LKW-Verkehr freigegeben werden, sagte er am Samstag bei der Jahreshauptversammlung des Landesverkehrsgewerbeverbands (LTV) in Weimar.
Die Thüringer Fuhrunternehmen forderten auf ihrem Treffen zudem eine schnelle gesetzliche Regelung gegen die steigenden Kraftstoffpreise. Die Thüringer Transportwirtschaft wünsche sich eine Regelung, nach der Preiserhöhungen an den Tankstellen nur noch einmal täglich möglich sind, sagte ein Verbandssprecher.
Verband fordert Maßnahmen gegen hohe Kraftstoffpreise
„Wegen der unkalkulierbaren Preissprünge an den Zapfsäulen kommen immer mehr Speditionen in finanzielle Bedrängnis“, sagte LTV-Präsident Christoph Schuchert. Kraftstoffe machten inzwischen ein Drittel der Betriebskosten bei den Speditionen aus, die nur bedingt auf die Kunden abgewälzt werden könnten. „Wir sind viel zu oft der Sündenbock der Politik“, sagte Schuchert. Lastwagen seien nur für 6 Prozent der Feinstaub-Emissionen verantwortlich, trotzdem werde ihnen mit etwa mit der Einführung von städtischen Umweltzonen die Arbeit erschwert. Der LTV-Präsident sprach sich noch einmal gegen die geplante Umweltzone in Erfurt aus.
„Allein im vergangenen Jahr hatten wir im Verband 15 Abmeldungen wegen Konkurs und Geschäftsaufgabe“, sagte Schuchert. Seit Jahren nähmen solche Fälle immer mehr zu. „In der schwierigen wirtschaftlichen Lage ist es für viele Fuhrunternehmer schwer, einen Nachfolger zu finden.“ Der Verband hat nach eigenen Angaben 460 Mitglieder. (dpa)
Jürgen Auth