Hamburg. Die schwächere Konjunktur durchkreuzt die Gewinnpläne des Hamburger Terminalbetreibers HHLA. Nachdem auch die Reedereien ihre Fahrpläne angepasst haben, rechnet der Vorstand im laufenden Jahr nun mit einem geringeren Containeraufkommen und weniger Gewinn als bislang, wie das Unternehmen überraschend am Mittwoch mitteilte. Es ist die zweite Prognosesenkung binnen gut zehn Wochen.
Nach neuer Einschätzung geht der Vorstand für 2012 von einem Containerumschlag im Bereich des Vorjahres aus. Dieser lag 2011 bei rund sieben Millionen Standardcontainer (TEU). Das vorherige Ziel einer Mengensteigerung im Bereich von fünf Prozent erscheint aus aktueller Sicht nicht mehr realisierbar. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) soll infolge der Mengenanpassung und reorganisationsbedingter Produktivitätseinbußen im Segment Container nur noch 170 bis 190 Millionen Euro erreichen. Zuletzt hatte das Management mindestens 200 Millionen Euro angepeilt. Der Umsatz soll weiter bei 1,1 Milliarden Euro liegen. Unter Berücksichtigung der Neuausrichtung des Segments Intermodal wird weiterhin ein Konzernumsatz im Bereich von 1,1 Milliarden Euro angestrebt.
Aussagen zur erwarteten Geschäftsentwicklung unterliegen laut der HHLA derzeit einer außerordentlich hohen Unsicherheit, da die Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf Konjunktur und Welthandel weiter ungewiss sind und die Abwärtsrisiken zuletzt wieder deutlich zugenommen haben. (bw)