Calais. Die Migrantenkrise im französischen Calais hat sich in den letzten Monaten zunehmend verschlimmert. Laut dem britischen „The Telegraph“ leben nun 3000 Menschen aus Eritrea, Syrien und Afghanistan in dem „Jungle 2“ genannten Camp nahe des Hafens und des Eurotunnels.
Die Migranten versuchen auf Lastwagen und Züge aufzuspringen, um so illegal in die Vereinigten Königreiche einzureisen. Es gab bereits mehrere Tote. Dies hat auch Folgen für den Frachttransport. Spediteure befördern zunehmend ihre Fracht trotz höherer Kosten und Zeitverlust über andere Grenzübergänge nach Großbritannien, berichtet die Londoner Lloyd’s Loading List.
Einige Fuhrunternehmen haben ihre Großbritannien-Dienste komplett gestrichen, was zu einer Kapazitätsverknappung geführt hat. „Wenn das Problem nicht gelöst wird, wird die Frachtrate für Transporte über den Ärmelkanal aufgrund der knappen Kapazität ansteigen“, erklärte Tim Phillips, Geschäftsführer des englischen Spediteurs Freightex. Philipps sagte, es gibt bereits einige Anzeichen, dass internationale Spediteure die Großbritannien-Route aufgrund des Migrantenproblems in Calais nicht mehr bedienen.
„Die Bereitstellung von Lkw wird insbesondere für Importe zunehmend schwieriger. Die Situation hat einen dramatischen Punkt erreicht, durch die Fahrer, Lkw und die transportierten Güter gefährdet sind.“ Der Generaldeligierte der International Road Transport Union (IRU) für die EU, Michael Nielsen erklärte, dass Frankreich seiner Verpflichtung zur Sicherung seiner Schnellstraßen und Häfen nicht nachkommt und forderte den Einsatz des Militärs. (rup)