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Studie: Wie kommt es zu Falschfahrten auf der Autobahn?

12.03.2013 16:26 Uhr
Studie: Wie kommt es zu Falschfahrten auf der Autobahn?
Auffällige Beschilderung wird als ein Schutz vor Geisterfahrten diskutiert
© Foto: dapd/Uwe Lein

Nur drei Prozent der Geisterfahrten geschehen mit einem LKW. Das hat eine Studie der Bast ergeben.

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Bergisch-Gladbach. Jedes Jahr verursachen Geisterfahrer in Deutschland etwa 80 Unfälle – jeder sechste davon endet tödlich. Anfang 2010 beauftragte die Bundesanstalt für Straßenwesen (Bast) die Universität Wuppertal mit einer Studie zu „Falschfahrten auf Autobahnen“. Die Wissenschaftler haben polizeiliche Daten und Meldungen des Verkehrswarndienstes mehrere Jahre ausgewertet, um so Aussagen zu den Ursachen und in einem weiteren Schritt zur Vermeidung von Falschfahrten machen zu können.

Geisterfahrten mit LKW sind selten, von den in der Studie erfassten knapp 3.500 Fällen im Zeitraum von 2007 und 2009 bezogen sich nur 3,7 Prozent auf LKW. Der Großteil der Falschfahrten (92,4 Prozent) wurde von PKW-Fahrern verursacht. Die meisten dieser Fahrten beginnen an Autobahnanschlussstellen (mindestens 32 Prozent), am zweithäufigsten durch Wenden auf der freien Strecke (mindestens 15 Prozent). Generell gibt es am Wochenende und an Feiertagen mehr Vorfälle. In der Nacht von Samstag auf Sonntag geschehen in der Regel dreimal so viele Geisterfahrten wie an Wochentagen.

Falschfahrer sind vornehmlich männlich, etwa ein Drittel sind 65 Jahre oder älter. Ältere fahren eher tagsüber aufgrund von Orientierungsschwierigkeiten in die falsche Fahrtrichtung, während Jüngere eher nachts unter Alkoholeinfluss zum Geisterfahrer werden. Bezogen auf die Unfälle durch Falschfahrten ist der Anteil von Alkoholunfällen mit 14 Prozent um das zehnfache höher als bei allen Unfällen auf Autobahnen.

Aus den Erkenntnissen der Studie leiten die Autoren als Praxisempfehlungen vor allem die Optimierung der Beschilderung und Fahrbahnmarkierung an Autobahnanschlussstellen ab. Unterbindung von alkoholisiertem Fahren, Fahrtrainings speziell für ältere Menschen sowie unmissverständliche Anweisungen von Navigationsgeräten sind weitere Empfehlungen. (hst)

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