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Studie: Wasserstoff und E-Fuels für Luft- und Seeverkehr

30.04.2025 10:16 Uhr | Lesezeit: 3 min
E-Fuels
Der Einsatz von strombasierten Kraftstoffen im Luft- und Seeverkehr müsse beschleunigt werden, so die Agora Verkehrswende
© Foto: Darya/ AdobeStock

Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Produktion von strombasierten Kraftstoffen noch immer niedrig ist, gerade im Luft- und Seeverkehr wären sie aber eine wichtige Option.

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Vor dem Hintergrund der Klimaschutzherausforderungen und einer weltweit steigenden Nachfrage nach Kraftstoffen sollten Regierungen eine aktivere Rolle zur Steigerung der Produktion von strombasierten Kraftstoffen übernehmen, empfiehlt die Denkfabrik Agora Verkehrswende in einer neuen Studie. Das derzeitige Tempo bei der Markteinführung nachhaltiger PtX-Kraftstoffe – also von Wasserstoff und E-Fuels, die mit Hilfe von erneuerbarem Strom erzeugt werden – würden die Klimaschutzbemühungen im internationalen Luft- und Seeverkehr gefährden, so die Agora Verkehrswende. 

„Der Einsatz von strombasierten Kraftstoffen im Luft- und Seeverkehr muss dringend beschleunigt werden. Denn hier gibt es kaum Möglichkeiten, von fossilen Kraftstoffen auf direktelektrische Antriebe umzusteigen. Mit mehr politischem Ehrgeiz kann die Nutzung von Wasserstoff und E-Fuels im Verkehr schnell gesteigert und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit gesichert werden“, sagte Wiebke Zimmer, Stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende.

Um Angebot und Nachfrage in diesen Bereichen politisch zu stimulieren, eigne sich „am ehesten eine Kombination aus Quotenregelungen, die die Abnahme sichern, und staatlichen Auktionsmechanismen für Produzenten und Abnehmer“, heißt es in der Studie.

Preisdifferenz zu konventionellen Alternativen

Das größte derzeitige Hindernis für die breite Nutzung sei die Preisdifferenz zwischen den teuren PtX-Kraftstoffen und den noch günstigen konventionellen Alternativen. Dies führe zu einer Pattsituation: Potenzielle Abnehmer, die es gewohnt seien, kurzfristig günstige konventionelle Kraftstoffe zu kaufen, zögerten, langfristige Kaufverträge für teurere PtX-Kraftstoffe abzuschließen. Infolgedessen hätten die Hersteller keine Gewissheit, dass ihre Produkte einen Markt finden. Dies verhindere Investitionen in die Produktion und schränke gleichzeitig den Kapitalfluss ein. „Klare und durchsetzbare Vorschriften, die die Einführung von PtX-Kraftstoffen fördern, sind unerlässlich, um das Vertrauen der Marktteilnehmer zu stärken“, sagte Zimmer.

Quotenregelungen könnten zwar durch die Vorgabe einer PtX-Kraftstoffbeimischung in einem festen Prozentsatz für Nachfragesicherheit sorgen. Quoten allein reichten aber nicht, um den Markthochlauf voranzutreiben, da sie keine langfristige Preisstabilität gewährleisten, die für die Gewinnung von Großinvestitionen unerlässlich sei. Um dieses Problem anzugehen, sollten Regierungen marktbasierte Maßnahmen wie zum Beispiel doppelseitige Auktionsmechanismen einführen oder ausbauen, schlägt die Studie vor. Bei diesen schließen staatlich unterstützte Zwischenhändler mit Produzenten langfristige Abnahmevereinbarungen und bieten Abnehmern PtX-Kraftstoffe zu subventionierten Preisen an. Dies schaffe verlässliche Bedingungen für alle Marktteilnehmer. Die Auktionen könnten mit Einnahmen aus CO2-Preismechanismen oder einer zweckgebundenen Abgabe auf konventionelle Kraftstoffe finanziert werden.

Studie zieht internationalen Vergleich

Agora Verkehrswende hat in seiner Analyse regulatorische und marktorientierte politische Maßnahmen in insgesamt acht Staaten untersucht und miteinander verglichen – in Brasilien, der Europäischen Union, Deutschland, Indien, Japan, Südafrika, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich. Die politischen Ambitionen seien sehr unterschiedlich. Alle in der Studie untersuchten Staaten strebten den Einsatz von Wasserstoff und E-Fuels im Verkehrssektor an, insbesondere im Schiffs- und Flugverkehr. 

Die EU, Deutschland und das Vereinigte Königreich hätten die ehrgeizigsten und umfassendsten politischen Regelungen eingeführt, so Agora Verkehrswende. Trotz dieser Maßnahmen befänden sich aber auch hier strombasierte Kraftstoffe „noch immer in einem sehr frühen Stadium der Markteinführung.“ Dies unterstreiche die Notwendigkeit, die finanzielle Unterstützung für Auktionsmechanismen auszuweiten, so die Denkfabrik.

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