Genf. Die Länder müssen ihre Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel immens verstärken, wenn sie gemeinschaftlich das 1,5-Grad-Ziel erreichen wollen. Zu diesem Ergebnis kommt das UN-Umweltprogramm Unep in einer am Dienstag in Genf vorgestellten Studie. Wenn die Weltbevölkerung so weiterlebe wie aktuell, drohe die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 bis 3,9 statt wie angestrebt um nur 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu steigen. Warnungen mit ähnlichen Daten hatte es in den vergangenen Wochen schon mehrfach gegeben, etwa im „Brown to Green“-Report, vorgestellt vom Netzwerk Climate Transparency.
Im Pariser Klimaabkommen haben sich fast alle Länder der Welt vorgenommen, die Erderhitzung auf deutlich unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen – viele Staaten und Experten halten das 1,5-Grad-Ziel für notwendig. Um knapp ein Grad hat sich die Erde schon erwärmt.
Neue Klimaziele sind nötig
Die Länder müssten ihre national festgelegten Beiträge im kommenden Jahr deutlich anpassen, um die Lücke bei den Klimazielen mit politischen Ansätzen und Strategien zu schließen, heißt es im Unep-Bericht. Selbst wenn alle Staaten ihre derzeit festgelegten Beiträge auch wirklich erbringen, werden demnach 2030 noch immer 32 Gigatonnen CO2 zu viel ausgestoßen, um das 1,5-Grad-Ziel erreichen zu können.
Vom 2. bis 13. Dezember 2019 treffen bei der UN-Klimakonferenz in Madrid Vertreter aus 200 Ländern zusammen, um über den Kampf gegen die Erderhitzung zu debattieren. (dpa/ja)