Paris. Die Gewerkschaften in Frankreich greifen zu drastischen Mitteln, um die geplante Arbeitsrechtsreform zu verhindern: Sie versuchen die Benzin-Versorgung im Land lahmzulegen. Seit mehreren Tagen werden mehrere Raffinerien entweder direkt bestreikt oder ihre Zugänge sind blockiert – in vielen Fällen vor Lkw-Fahrern. Das berichten mehrere Medien übereinstimmend. Demnach mussten bereits 1500 von 12.000 Tankstellen im Land geschlossen, die Abgabe ist vielerorts auf 30 Liter begrenzt. Inzwischen ließ die Regierung die Zugänge teilweise räumen.
Vor allem im Raum Calais ist laut dem Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) der Sprit knapp. Der Verband empfiehlt Unternehmen und Fahrern, ihre Fahrzeuge mit ausreichend Treibstoff aufzutanken, bevor sie nach Frankreich fahren.
Die Proteste richten sich gegen die geplante Arbeitsmarktreform, die eine Lockerung des Arbeitsrechts vorsieht. Unter den Streikenden befinden sich auch viele Lkw-Fahrer. Sie haben eine Senkung ihrer Überstundenzuschläge befürchtet. Hier ist die Regierung aber inzwischen eingeknickt und hat eine Ausnahmeregelung für Fahrer eingeführt.
Der GVN weist weiterhin darauf hin, dass für den 24. Und 26. Mai weitere Streikaktionien mit Behinderungen für Häfen, Flughäfen und bei der Bahn zu befürchten sind. Beschäftigte der französischen Bahn haben angekündigt, bis Juli 2016 jeden Dienstag und Donnerstag Streikmaßnahmen durchzuführen. Aktuelle Meldungen sind auf der Internetseite http://www.bison-fute.gouv.fr/ zu finden. (ks)