Berlin. In der Auseinandersetzung zwischen gewerkschaftlicher Mitarbeitervertretung bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) und dem Bundesverkehrsministerium gibt es eine Atempause. Nach mehrtägigen Streiks in mehreren Bundesländern in der vergangenen Woche legen die Beschäftigten in den kommenden Tagen eine Streikpause ein, teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Sonntag mit. „In der 31. Woche werden die Arbeitskampfmaßnahmen ausgesetzt, um den beteiligten Ministerien Gelegenheit zu geben, auf uns zuzukommen", sagte Achim Meerkamp, Mitglied im Bundesvorstand der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft am Sonntag. Ziel sei nach wie vor der Abschluss eines Tarifvertrags zur Absicherung der Beschäftigten in der WSV.
Die Pause solle auch dabei helfen, die Streikfolgen für die betroffenen Wirtschaftsunternehmen in Grenzen zu halten, heißt es in der Mitteilung. „Das öffentliche Verständnis und die Unterstützung wollen wir nicht aufs Spiel setzen“, erklärte Meerkamp.
Die Beschäftigten der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und weiterer Einrichtungen und Behörden im Zuständigkeitsbereich des Bundesverkehrsministers ringen bereits seit Monaten um den Abschluss eines Tarifvertrags um die Mitarbeiter vor möglichen negativen Folgen des Behördenumbaus zu schützen. Seit Anfang Juli wird deshalb regional an mehreren Tagen auch immer wieder die Arbeit an den Schleusen niedergelegt. Das Bundesverkehrsministerium hatte zuletzt ein arbeitsrechtliches Gutachten von dem Bonner Arbeitsrechtler Gregor Thüsing vorgestellt, das die Zusagen des Ministeriums als verbindlich einstuft. Die Gewerkschaft misstraut dieser Interpretation und beharrt auf eine tarifrechtliche Regelung, die die Mitarbeitern vor betriebsbedingten Kündigungen schützen soll. (diwi)