Bonn. Das Paketporto wird doch wieder günstiger, der Streetscooter rollt bald nicht mehr vom Band und das allgegenwärtige Coronavirus hebt auch nicht gerade die Stimmung: Kurz nach ihrem 25. Geburtstag befindet sich die Deutsche Post in unruhigem Fahrwasser. Das bereits vor Jahren angepeilte Gewinnziel – mehr als fünf Milliarden Euro operativer Gewinn bis 2020 – haben die Bonner bereits eingeschränkt. Für das vergangene Geschäftsjahr dürfte der Konzern aber positive Zahlen zu vermelden haben.
Teilweise hat die Post diese sogar schon veröffentlicht, um die Negativ-Schlagzeilen rund um den Streetscooter etwas abzuschwächen: Der Umsatz wuchs 2019 um 2,9 Prozent auf 63,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis lag bei 4,13 Milliarden Euro und damit innerhalb der eigenen Erwartungen.
Express-Bereich wächst in allen Regionen
Der Unternehmensbereich Express hat auch 2019 seine langjährige positive Umsatz- und Ergebnisentwicklung fortgesetzt. Die Erlöse stiegen laut Unternehmen um 5,9 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro. Besonders erfreulich sei, dass Express erneut über alle Regionen hinweg zugenommen habe. Haupttreiber für diese dynamische Entwicklung sei einmal mehr das Geschäft mit zeitgenauen internationalen Sendungen gewesen: Hier stieg das Volumen der pro Tag transportierten Sendungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,7 Prozent auf mehr als eine Million Stück.
Coronavirus-Krise belastet die Post
Die Coronavirus-Krise bekommt die Post nach eigenen Angaben bisher deutlich bei DHL Express und im DHL-Frachtgeschäft vor allem bei Transporten von und nach China zu spüren. Im Monat Februar belastete dies das Ergebnis um etwa 60 bis 70 Millionen Euro.
Der Produktions-Stopp des Post-eigenen Elektrotransporters Streetscooter, den die Post Ende Februar ankündigte, soll Unternehmensangaben zufolge mit einmaligen Aufwendungen von 300 bis 400 Millionen Euro zu Buche schlagen. (dpa/ja)