Berlin. Die Belastung der Luft mit Stickstoffdioxid ist in Deutschland vielerorts nach wie vor zu groß. An jeder zweiten städtischen verkehrsnahen Messstation sei im vergangenen Jahr eine zu hohe Konzentration registriert worden, berichtete das Umweltbundesamt (UBA). Es berief sich auf vorläufige Messdaten der Bundesländer. Dies und Feinstaub habe auch 2013 die Luftqualität und damit die menschliche Gesundheit in Deutschland belastet. „Beim Stickstoffdioxid war die Belastung im Vergleich zu den Vorjahren nahezu unverändert hoch”, stellte das Umweltbundesamt fest.
Mehr als die Hälfte der städtischen Stationen habe den zulässigen Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft überschritten. Allerdings habe es verglichen mit den Vorjahren eine geringere Feinstaubbelastung gegeben. Entwarnung sei aber nicht angezeigt, meinte UBA-Vizepräsident Thomas Holzmann. Der Grenzwert sei zwar nur an rund drei Prozent aller Messstationen überschritten worden. Das spiegele aber nicht die tatsächliche Gesundheitsbelastung wider, wenn man an die strengeren Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation denke.
„Nach Berechnungen des Umweltbundesamtes gibt es jährlich im Schnitt rund 47.000 vorzeitige Todesfälle infolge der zu hohen Feinstaubbelastung, durch akute Atemwegserkrankungen, kardiopulmonale Erkrankungen (Herz- und Lungenerkrankungen) oder Lungenkrebs”, meinte Holzmann. (dpa)