Hamburg. Schiffe unter deutscher Flagge sollen von Kosten entlastet werden. Der Bundesrat beschlosse am Freitag auf Initiative des Hamburger Senats, dass die Reeder künftig die Lohnsteuer für die Seeleute komplett einbehalten dürfen. Bislang sind es 40 Prozent. Mit der völligen Entlastung von der Lohnsteuer würde Deutschland mit anderen europäischen Schifffahrtsnationen gleichziehen und könnte den Trend zur Ausflaggung von Schiffen bremsen.
Die deutschen Reeder freuten sich über die Entscheidung des Bundesrats, sie haben aber noch weitere Forderungen. Notwendig sei eine Entlastung bei den Sozialversicherungsbeiträgen und eine flexiblere Schiffsbesetzungsverordnung, heißt es in einer Stellungnahme des Verbandes Deutscher Reeder (VDR).
Angesichts der schlechten Ertragslage müssten viele Reedereien deutsche Seeleute entlassen, um nicht die Existenz des Unternehmens zu gefährden. Erstmals seit Beginn der Krise fahren weniger als 7000 Männer und Frauen zur See. Die deutsche Flagge kostet die Reeder pro Schiff mehrere hunderttausend Euro zusätzlich. (dpa)