Genua. Der Transportverband Trasportounito spricht von einem immensen wirtschaftlichen Schaden. Rund 300 Millionen Euro – so die Schätzungen – sollen Staus und zähfließender Verkehr auf den ligurischen Autobahnen den Transportsektor in der Zeit des Lockdowns, der in Italien am 10. März begann und ab 4. Mai schrittweise gelockert wurde, bislang gekostet haben. Ein Schaden in Höhe von fünf Millionen Euro, so wiederum Domenico De Rosa als Geschäftsführer des Logistik-Dienstleisters SMET, käme täglich hinzu.
Die Situation auf den ligurischen Autobahnen, so fährt er fort, sei nicht tolerabel und müsse mit höchster Eile gelöst werden: „Ein modernes Land hat die Pflicht, Personen und Waren eine schnelle und sichere Fortbewegung per Autobahnnetz zu garantieren.“ Genau das sei aber derzeit nicht möglich. Auf den Autobahnen A 7, A 10, A 12 und A 26 gibt es zahlreiche Einschränkungen – vor allem verursacht durch Baustellen. Laut Trasportounito eine Situation, die sämtliche Versuche des Wiederaufschwungs und der Wiederaufnahme der Produktion nach dem Lockdown im Keim ersticke.
Dabei sei, so wiederum De Rosa, Ligurien logistisch eine strategisch besonders wichtige Region, da sich dort einige der bedeutendsten Häfen des Landes befänden und 50 Prozent der italienischen Logistik Genua oder Ligurien als Ausgangspunkt oder aber wichtige Station im Warentransport hätte. Allein 30.000 Fahrzeuge pro Tag seien auf das ligurische Netz angewiesen.
Der Hafen Genua habe rund 30 Prozent seines Warenumschlags eingebüßt habe, teilt Trasportounito mit. Verkehrsministerin Paola De Micheli müsse Ligurien mit Vorrang behandeln und dafür sorgen, dass die Logistik wieder an Fahrt aufnehme. (nja)