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Spediteure erwarten negative Auswirkungen durch EU-Sanktionen gegen Russland

18.08.2014 10:36 Uhr
Spediteure erwarten negative Auswirkungen durch EU-Sanktionen gegen Russland
Spediteure im Öl- und Gassektor könnten durch die aktuellen Sanktionen gegen Russland besonders betroffen sein
© Foto: Picture Alliance/AP/Sergei Chuzavkov

Betroffen sind vor allem jene Spediteure, die in den Öl- und Gassektor involviert sind.

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London. Spediteure die in den Öl- und Gassektor und in den Versand von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck involviert sind, werden voraussichtlich durch die neue Runde an EU- und US-Sanktionen gegen Russland betroffen sein, berichtet die britische Lloyd's Loading List. Maßnahmen gegen die zwei führenden Krim-Handelshäfen Sewastopol und Kertsch und gegen die Fährgesellschaft Kerch Ferry würden eher geringere Auswirkungen haben. „Die größten Auswirkungen auf unsere internationalen Frachtströme werden sicherlich durch die neuen Sanktionen für spezialisierte Ausrüstungen in der Öl- und Gasindustrie und für Güter mit doppeltem Verwendungszweck entstehen“, sagte ein Sprecher des Schweizer Transport- und Logistikdienstleisters Panalpina. Er fügte an: „Die wichtigsten ukrainischen Häfen sind Odessa und Illitschiwsk. Wir nutzen die Häfen Sewastopol und Kertsch nicht. Diese beiden Häfen handeln nur fünf bis zehn Prozent der ukrainischen Seefracht. Unsere beiden Büros in Kiew sind wie die beiden Haupthäfen Odessa und Illitschiwsk in Betrieb.“

Gemäß Panalpina ist der Logistikbetrieb in der Donezkregion und auf der Krim beschränkt bzw. unmöglich. „Es gibt keine Flüge nach Donezk und Lugansk genauso wie nach Sewastopol und andere Krim-Flughäfen.“ Der deutsche Volkswirtschaftler und Präsident des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung Hans-Werner Sinn schätzt, dass nur drei Prozent der deutschen Exporte nach Russland gehen. Allerdings zeigt eine Umfrage, dass die Hälfte der befragten Unternehmen Geschäfte mit Russland macht. Zwanzig Prozent dieser Unternehmen wurden bereits durch die degenerierten Beziehungen zwischen Russland und der EU in Mitleidenschaft gezogen. 

Sinn sagte zum Nachrichtendienst Bloomberg, dass die Unsicherheit durch die sich verschlechternden Beziehungen EU-Unternehmen zur Aufschiebung von Investments in Russland bewegt. „Durch die Hinzufügung von Sewastopol und Kertsch wird die Anzahl von Personen und Instanzen, die durch die EU-Sanktionen betroffen sind, laut des EU-Rates auf 95 bzw. 23 erhöht.” Währenddessen hat Russland seinen Importbann auf fast alle Nahrungsmittelprodukte aus der EU, den USA, Australien, Kanada und Norwegen als Antwort auf die neuen Sanktionen ausgeweitet. Laut Medienberichten erwägt Russland auch ein Verbot von Überflügen von europäischen und amerikanischen Fluglinien. Zudem hat die Regierung bestätigt, dass ukrainische Fluglinien mit einem Überflugsverbot für russisches Territorium belegt worden sind. (rup)

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