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SPD will zügigen Schleusenausbau im Südwesten

21.05.2012 10:33 Uhr
SPD will zügigen Schleusenausbau im Südwesten
SPD-Verkehrsexperte Haller will den bis 2025 geplanten Schleusenausbau auf dem Neckar vorantreiben
© Foto: Fotolia/Inga F

Ein Ausbau der Neckarschleusen soll die Wasserwege in Baden-Württemberg stärken. SPD-Verkehrsexperte Haller sieht großen Modernisierungsbedarf

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Stuttgart. Alle Häfen am Neckar müssen nach Meinung der SPD-Fraktion möglichst schnell auch mit Standardschiffen erreicht werden können. Ein entsprechender Ausbau der Neckarschleusen werde verhindern, dass weiterhin Frachten in Mannheim auf kleinere Schiffe umgeladen werden müssten oder wegen des Aufwands Baden-Württemberg nicht auf dem Wasserweg erreichten, sagte der SPD-Verkehrsexperte Hans-Martin Haller in Stuttgart der Nachrichtenagentur dpa. Der Modernisierungsbedarf sei groß. „Seit einem halben Jahrhundert ist da nichts mehr passiert.“

Aus Hallers Sicht muss der Bund an der ursprünglichen Vereinbarung mit dem Land aus dem Jahr 2008 festhalten, die Schleusen bis nach Plochingen auszubauen. Im Zuge einer neue Kategorisierung der Bundeswasserstraßen des Bundes drohe der Neckar an Bedeutung zu verlieren, wodurch der Ausbau nach Heilbronn bis Stuttgart und Plochingen ungewisser werde. „Wir lehnen Teillösungen ab, der Landesverkehrsminister Winfried Hermann muss sich an die Vereinbarung mit dem Land halten.“ Denn Schiffstransport sei die günstigste und umweltfreundlichste Transportmöglichkeit.

Auf dem Neckar gibt es 27 Schleusen, die bis auf eine aber nur für 105 Meter lange Schiffe ausgelegt sind. Werden die Bauwerke von 110 auf 140 Meter erweitert, können auch normale Schiffe mit 135 Meter Länge sie passieren. „Kleinere Schiffe sind teurer und unrentabler.“ Beim Transport von Massengütern ergäben sich Kosteneinsparungen von 20 Prozent, beim Transport von Containern 12 bis 15 Prozent, wodurch die Nutzung von Binnenschiffen attraktiver werde.

Containerhafen in Stuttgart stärken

Wichtig sei, dass der Containerhafen in Stuttgart nicht ins Abseits gerate. Nach Ansicht von Haller könnte ein Ausbau in Stuttgart zu einem Aufkommen von 2,3 Millionen Tonnen pro Jahr und in Plochingen von einer Million Tonnen pro Jahr im Jahr 2025 beitragen. Dies entspreche Zuwachsraten von 120 Prozent beziehungsweise 34 Prozent im Vergleich zum Jahr 2006. Insbesondere Stuttgart weise wegen der stark ausgelasteten Straßen und Schienenwege einen hohen Transportbedarf aus. „Die stärkere Nutzung des Binnenschiffs kann die Güterverkehrsanbindung der Region langfristig sicherstellen.“

Der Bund trägt die Bau- und Planungskosten von 183 Millionen Euro (Stand 2008), davon entfallen 65 Millionen auf den Abschnitt Mündung Heilbronn, auf die Strecke zwischen Heilbronn und Stuttgart etwa 75 Millionen Euro und auf den zwischen Stuttgart und Plochingen 43 Millionen Euro. Der Ausbau sollte 2025 abgeschlossen sein. (dpa)

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