Wiesbaden. Um mehr Ruhe für die Anwohner am Frankfurter Flughafen zu erreichen, hat sich die hessische SPD für eine flexiblere Anwendung der Lärmpausen ausgesprochen. „Wir streben ein Nachtflugverbot plus an”, sagte SPD-Fraktionschef Thorsten Schäfer-Gümbel am Montag in Wiesbaden. Jeder zeitliche Zugewinn an lärmfreien Erholungsphasen innerhalb des Nachtzeitraums sei wichtig. „Jede Viertelstunde zählt.” Die SPD wolle daher - unter Berücksichtigung der rechtlichen Rahmenbedingungen - die verbliebenen Nachtflugbewegungen dahingehend prüfen, ob zeitliche Verlagerungen in den Tagzeitraum möglich sind.
Seit Ende April werden Starts und Landungen zwischen 22.00 Uhr und 23.00 Uhr sowie zwischen 05.00 Uhr und 06.00 Uhr abwechselnd auf verschiedenen Bahnen gebündelt. Damit sollen Anwohner eine zusätzliche Stunde Ruhe bekommen. Der Test ist nur bei Westwind möglich. Von 23.00 bis 5.00 Uhr gilt ohnehin ein sechsstündiges Nachtflugverbot an dem Airport. Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) hatte das erste Halbjahr des Lärmpausen-Tests an Deutschlands größtem Airport positiv bewertet. Heftigen Gegenwind gab es dagegen von der Opposition im Wiesbadener Landtag. (dpa)