Schwer erleichtert

Die Meierling-Übernahme durch die Emons-Gruppe brachte einst ein kleines Beben in die kleine aber feine Branche der Innenlader: Denn das auch im Glasgeschäft tätige Unternehmen schaffte es, die Hagener Aluprofis zum Bau eines Glasinnenladers aus Aluminium zu bringen. Die Antwort von Faymonville und Langendorf folgte erwartungsgemäß prompt und beide Hersteller speckten ihre Glasinnenlader um je rund 500 Kilogramm ab. Das wirkte sich natürlich auch auf das Gewicht der Betoninnenlader positiv aus, die in dem Zuge laut Pressesprecher Robert Otto gut 600 Kilogramm verloren. P 2014 ging Langendorfs Glasinnenlader "SGL 14 light" in Serie, der von Grund auf neu konstruiert und entwickelt wurde und den Vorgänger mittlerweile komplett abgelöst hat. Der auf der Glasstec 2014 erstmals vorgestellte Innenlader mit Hubschwinge startet ab 6450 Kilo, ohne Hubschwinge kommt Langendorf sogar knapp unter 6,3 Tonnen. Dabei kam den Waltropern auch die Finite-Elemente-Berechnung zugute, mit der sämtliche Baugruppen bereits in der Konstruktion auf ihre Belastungsgrenzen geprüft wurden. Außerdem investierten sie in neue Fertigungstechniken, so dass an einigen Stellen Material eingespart werden konnte. Wo das nicht möglich war, konstruierte man die Details komplett neu. Das gilt zum Beispiel für die Hubschwinge, die dadurch deutlich leichter wurde. Das Stirnwandblech ersetzte ein Kreuzverbund, der die auftretenden Kräfte direkt in die Fahrzeugstruktur weiterleitet, was die Stabilität erhöhen soll. Und weil man gerade dabei war, packte man auch gleich etliche Zubehörteile auf den Prüfstand. Auch die Einzelradaufhängung aus Feinkornstahl wurde an die neue Konstruktion des Chassis angepasst. In Verbindung mit einer neuen Ausführung der mechanischen Notlaufsicherung, die ein unkontrolliertes Absenken der Achsen während der Fahrt wirkungsvoll verhindern soll, konnte ebenfalls Gewicht gespart werden. Aber auch das Thema Korrosion und Sprühnebel ging man an, indem Langendorf die Radhausverkleidungen änderte und versuchte, Ecken, in denen sich Wasser sammeln kann, "herauszukonstruieren". Außerdem überarbeitete man Schaltdetails an Elektrik und Hydraulik, um die Betriebssicherheit weiter zu verbessern. Von entsprechenden Optimierungen profitiert auch der Baustoffinnenlader, der zum Jahresbeginn rund 40 Prozent der Langendorf-Produktion ausmachte und mittlerweile zu einer ganzen Familie angewachsen ist. Interessanterweise wurde laut Pressesprecher Robert Otto mittlerweile auch verstärkt die Holz- und Stahlindustrie auf den "Flatliner" aufmerksam. Das Thema Doppelstockinnenlader, das sonst vor allem von Van Eck verfolgt wird (vom Trockenfrachter bis zum FRC-Kühler), verfolgt Langendorf weiter. Fertigteilelader lang oder kurz Bei Faymonville widmete man sich zuletzt ausgiebig dem Fertigteileinnenlader Prefamax, der wie die Glasinnenlader ebenfalls 2014 massiv überarbeitet und damit leichter wurde. Aktuell nennt Pressesprecher Marco Andres ein Startgewicht von 8365 Kilogramm. Auch Faymonville hat die Varianten erweitert und bietet den Prefamax als Lang- und Kurzversion an. Bei der auf der Intermat in Paris präsentierten Langversion kann man den Laderaum stufenweise um 4000 Millimeter verlängern auf eine Schachtlänge von bis zu 13,5 Meter. Auf der Bauma präsentierten die Belgier mit der Kurzversion das Gegenstück. Die teleskopierbare (um 2400 Millimeter zusammenfahrbare) Kurzversion des Prefamax ist vor allem für Einsätze auf engen Straßen und in verwinkelten Innenstädten gedacht. Teleskopiert bewegt sich dieser kurze Prefamax-A 7100 innerhalb der bekannten gesetzlichen Vorschriften für Abmessungen und Gewichte und kann wie jede Standardversion für alle ganz normalen Transporte mit Standardpaletten eingesetzt werden. Zwischen die beiden Extreme 7100 und 10200 schob Faymonville jetzt noch die komplett neue Version A 8500. Der spezielle Sonderfall Meierling Und Meierling? - Hat dem ab 5550 Kilo leichten Glasinnenlader MSA 27/ GL-AL 10,5 die Version MSA 27 / GL - AL AE 11,9 zur Seite gestellt, die es als aerodynamisch optimierte Variante mit vorgezogener Stirnwand gibt und wo die Außenkontur das Bahn-Streckenprofil P 380 berücksichtigt. Außerdem gibt es eine optimierte Glasfixierung 3/6 für Glaslängen von 4,5 bis 6 Meter ohne Verschiebung der Fixierung. So oder so hat Meierling aber hier aktuell das Problem oder den Luxus, nur für die Emons-Gruppe und damit den eigenen Bedarf zu produzieren, da keiner der Glastransporteure bei der "Konkurrenz" kaufen möchte oder darf. Etwas anders sieht es beim Thema Fertigteileinnenlader aus, wo sich Meierling mit einem gewichtsoptimierten Aluinnenlader in Zukunft eine breite Kundenschicht erschließen könnte. Eine Sonderform bleiben die Doppeldecker von Van Eck oder Zanner Fahrzeugbau, die als Trockenfrachter oder Kühler für mehr Platz auf 13,6 Meter Länge sorgen. Vom "Beben" im Glastransport blieben sie verschont. Auch Langendorf plant zur IAA etwas Neues in diesem Segment. - Man darf gespannt sein. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Anhänger www.verkehrsrundschau.de/dossiers Wichtige Anbieter Faymonville Tel.: +32- 80 64 01 55 www.faymonville.comLangendorf Tel.: 0 23 09-93 80 www.langendorf.deMeierling Tel.: 0 23 31-9 58 20 www.meierling.deVan Eck Tel.: +31-3 45 68 61 00 www.vaneckgroup.comZanner Tel.: 0 92 27-9 42 90 www.zanner-fahrzeugbau.de

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