Dezent auftretende Dickhäuter

Nach der Management-Umstellung, bei der mit Andreas Schmitz wieder ein Familienmitglied den Vorstandsvorsitz übernahm, scheint sich der "Elefant" wieder gefunden zu haben: Und er tritt dezenter auf. Man gibt zu, dass man in China langsamer vorankommt als gedacht und hat das Programm bereinigt. Doch in der Türkei wird man mit einem Partner eine neue Montage hochziehen: "Wir können nicht zulassen, dass sich Tirsan und Krone dort allein streiten", feixt Inhaber und Geschäftsführer Andreas Schmitz, der mit dem dortigen Standort auch die Lücke zwischen den deutschen und chinesischen Standorten schließen will. Aber auch die Produkte für den zentraleuropäischen Markt überarbeitete man teils tiefgreifend: Schon auf der Bauma stand der "thermoisolierte Kipper 2.0" mit neuer Isolierung, die 200 Kilo leichter sein soll als bei der Urversion. Dabei nutzt man in Gotha jetzt einen rund 60 Millimeter starken elastomeren Schaum auf Kautschuk-Basis, der bei der 24-Kubik-Mulde noch rund 360 Kilo extra wiegen soll. Abgedeckt wird der wie bei den meisten Konkurrenten jetzt durch einzelne Alu-Abdeckbleche in Segmentbauweise, die notfalls einzeln getauscht werden können. Beibehalten wurden die Messöffnungen am Rand, die sich leicht ohne Werkzeug öffnen lassen. Die Nutzer dürften sich zudem über ein neuen, BG-konformen Podest mit besserem Aufstieg und Boden freuen und über eine neue Unterfahrschutz-Geometrie, die 70 Millimeter mehr Bodenfreiheit bietet. Dadurch lässt sich mit Standardfahrhöhe an den Fertiger rangieren. Die Rückleuchten wurden nach oben und so weit wie möglich zurückversetzt. Das alles ohne Ausnahmegenehmigung oder Einzelabnahme. Außerdem kann der Sattel danach ohne Unterfahrschutzumbau ins EU-Ausland verkauft werden. Zudem soll die App-basierte "SKI Control" jetzt serienreif sein, nachdem sie zwei Jahre mit mehr als 70 Fahrzeugen bei Kunden in der Praxis optimiert wurde. Der digitalisierte Trailer ist machbar Das Thema Automatisierung und Digitalisierung treibt Schmitz Cargobull auch im Service weiter, wo man analog zu Daimler verstärkt auf präventive Wartung und Reparatur setzt, wie es die eigene Kühlmaschine bereits vorgibt: Cargobull-Telematics soll künftig im Idealfall mit der Zugmaschine kommunizieren, bei eventuellen Störungen vorzeitig die Werkstatt informieren und Servicetermine (in Abstimmung mit dem Kunden, der dann informiert wird) vereinbaren können. Auch das Thema Full Service gewinnt an Bedeutung: Nach einer Schmitz-internen Umfrage unter Full-Service-Kunden, die 2015 durchgeführt wurde, erhielten sämtliche Servicepunkte "Schulnoten" im Bereich um die zwei und die Frage, ob man wieder einen Full-Servie-Vertrag abschließen würde, beantworteten 88 Prozent der Befragten mit "Ja". Woraus Hendrik Kes, Geschäftsführer der Cargobull Parts & Services GmbH, ableitet, dass "ein Full-Service-Vertrag süchtig macht." Die nächste große Herausforderung liegt laut Kes deshalb auch nicht in Stahlbau oder Service, was er als "Selbstverständlichkeit" betrachtet, sondern darin, sämtliche verfügbaren Infos und Bausteine zu verknüpfen, um den Kunden ihre Arbeit künftig weiter zu erleichtern. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier "IAA" www.verkehrsrundschau.de/dossiers Neuheiten beim S.CS MEGA Komplett neuer rollierter Rahmen und geklebter Boden Von den Sattelcurtainsidern (S.CS) wird Schmitz künftig ebenfalls eine "Executive"-Version mit Schmitz-Achse und -Reifen anbieten samt Trailer- und Reifen-Full-Service. Dazu kommen die Trailer-Connect-Telematic und der Euroservice. Außerdem verfügt der "Executive" über ein Reifendruck-Kontrollsystem, die Telematic-Hardware und den geklebten Boden. Er kann über 36, 48 oder 60 Monate finanziert werden. Standard-Curtainsider gibt es jetzt auch in 18 Stunden.Neu am S.CS Mega ist außerdem:- Rollierter Rahmen mit 10 Prozent mehr Streckenlast ohne Schweißverzug- optional geklebter Boden für 7,5 Tonnen Staplerachslast, der zudem Fahrgestellfestigkeit und Bodentragfähigkeit erhöhen soll- Möglichkeit des Umbaus zum Standardsattel mit 22,5-Zöllern und 1150 Millimeter Aufsattelhöhegs Neuheiten beim S.KO COOL Leisere Kühlmaschine und neue Details innen Auch beim S.KO Cool legte man kräftig nach: Er erhielt eine bessere Isolierung, die man über Bionik erreichen möchte (hierzu meldet Schmitz gerade ein Patent an). Außerdem änderte man folgende Punkte:- Am Heck gibt es neue, über eine Drehachse gelagerte Rammpuffer- Innen gibt es einen neuen Multifunktionsboden und einfacher bedienbare Multifunktionsklemmsperrbalken, von denen bei entsprechender Frachtgröße weniger benötigt werden- Innen änderte man die Schlüsselloch-Sicherungsbalken, die jetzt aus einem Stück bestehen und rolliert werden. Sie sollen höhere Ausreißkräfte bieten als die Vorgängerschienen - außerdem lassen sich Kunststoffscheuerleisten gegen Beschädigung durch Flurförderzeuge einschieben- ähnlich wie Kiesling entwickelte man für die Leisten auch ein Klemmsystem für Lebensmittel-Rollies- der neue Türverschluss LS 3 soll gegen "blinde Passagiere" helfen .. die komplette Kühlmaschine wurde um bis zu 20 Prozent leiser, das Bedienpanel wird durch einen PIN-Code geschützt- der Deckenzusatzverdampfer im Heck baut jetzt noch flachergs

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