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Vor allem das an Gesamtstückzahl eher schmale Segment der Trockenfrachtkoffer profitiert überdurchschnittlich vom Internethandel: Denn bei den gemischten Stückgutfrachten sind nicht selten wertvolle Rechner oder IT-Komponenten an Bord, die den Wert der Fracht nach oben treiben. Dazu kommt die Umstellung der Discounter, die ihre Waren in vorgekühlten Boxkisten verpacken und so auf die Kühlung unterwegs verzichten können. Entsprechend kann der Transporteur vom schwer isolierten FRC-Kühler zum leicht isolierten Koffer wechseln. All diese Faktoren trieben die Kofferbestellungen im Sattelbereich in den letzten Jahren nach oben und führten bei den großen Serienherstellern zu großen prozentualen Absatzsteigerungen - wenngleich von einem niedrigen absoluten Stückzahlniveau kommend. Populärer sind die Koffer im Verteilersegment, während sie im Sattelbereich weiter Nischenprodukt bleiben. Aus den genannten Gründen verzeichnet Schmitz Cargobull laut Pressesprecher Gerd Rohrsen einen merklich steigenden Absatz der Trockenfrachter, die neben den Kühlern samt ihrer Rahmen in Vreden entstehen. Die Zahl der Zweiachser steigt massiv Doch auch in dieser Nische ist der Zweiachser merklich auf dem Vormarsch: Da hier oft viel "Luft" und weniger Last transportiert wird, stieg dessen Anteil auch im Koffersegment erheblich. Krone-Pressesprecher Ingo Lübs stellt eine "zweistellige" Steigerung gegenüber 2015, wenn auch auf niedrigem Niveau, fest und auch Kögel-Pressesprecher Patrick Wanner meldet ein Zweiachs-Wachstum: "In den ersten vier Monaten 2016 verspüren wir eine starke Nachfrage nach unseren Kögel-Box-2-Achs-Trockenfrachtkoffern. Hält die Nachfrage weiter so an, dann liefern wir circa 40 Prozent mehr Box-2-Achs-Trockenfrachtkoffer aus als im Vorjahr", schätzt er die Entwicklung ein - allerdings auch hier auf niedrigem Niveau. Bei Schmitz Cargobull haben sich die Stückzahlen für den Zweiachser S.KO Express laut Rohrsen von 2014 auf 2015 von rund 80 auf rund 200 Einheiten mehr als verdoppelt. Wobei seiner Meinung nach "der generell positive wirtschaftliche Trend sicher auch eine maßgebliche Rolle spielt". Im laufenden Kalenderjahr 2016 wurden laut Rohrsen jetzt bereits 220 Zweiachser verkauft. Wesentliche Wachstumstreiber neben Deutschland sind vor allem Frankreich und Italien. In Deutschland sieht Rohrsen die verminderte Maut als starke Triebfeder, europaweit den wachsenden Anteil von Paketdienst-Transporten in der KEP-Branche. Der Internet-Handel ist hier ein starker Treiber. Dazu kämen verstärkt Kunden, die Waren mit großem Volumen wie zum Beispiel vorgefertigte und bestückte Aktionsstände oder Regale für Super- oder Baumärkte fahren. Dazu zählt Rohrsen die "Klassiker" weiße Ware, Zwieback und Knäckebrot auf, wobei Letztere im S.KO Dry in Lebensmittel-Ausführung transportiert werden. Kögel und Krone nennen ebenfalls die Paket- und Kurierdienste sowie die Möbelbranche, die - sofern es das Ladungsgewicht hergibt - seit jeher schon Zweioder im Möbelbereich gar Einachser nutzt. Im Gegensatz zu Gerd Rohrsen von Schmitz Cargobull wagt Ingo Lübs von Krone keine sichere Prognose, ob das Wachstum der Zweiachser allein durch die Maut getrieben ist. Ebensowenig wie er eine Prognose abgeben möchte zur genauen Größenordnung des Wachstums, das durch den Internethandel erzeugt wird. Von dem profitiert vor allem die Paketund Stückgutbranche, darunter auch DHL. Dort ist man fahrzeugtechnisch sehr experimentierfreudig unterwegs, unter anderem mit britischen Don-Bur-Teardrop-Zweiachskoffersatteln, die merklich Sprit sparen sollen. Das gerundete Dach der Teardrops setzt DHL mittlerweile weltweit ein. Sehr speziell: Thermo-Kükentransporter Im Gegensatz zu den isolierten Satteln noch etwas hinterher hinkt das Thema Telematik, die laut Wanner noch sehr verhalten ist. Bei den großen Speditionen sei sie zwar Standard, aber die vielen kleinen Spediteure und Selbstfahrer sähen darin noch keinen Mehrwert, sofern nicht wertvolle Waren transportiert werden. Hierin stimmt Lübs von Krone abermals zu und unterscheidet zusätzlich noch die Wechselkoffer, bei denen die Ortung erheblich an Bedeutung gewann. Hier sei die wichtigste Frage, wo die Box aktuell steht und wie sie am besten wieder in Umlauf kommt - auch das Thema Geofancing gewinnt hier zunehmend an Bedeutung. Laut Rohrsen von Schmitz Cargobull schätzen vor allem Logistik-Gesamtdienstleister das Paket von integrierter Ortung, Temperatur-, Türöffnungs-, Kupplungsstatus und klassischen Betriebsdaten. Seiner Ansicht nach wird die Trailertelematik klar von der Lkw-Telematik getrennt betrachtet, da hier der Ladungsträger im Vordergrund steht - weil diese Daten auch eher in die Logistikprozesse einwirken. Außerdem muss die Datenkommunikation auch am Endladeort ohne Lkw funktionieren. Kässbohrer ist hier vor allem über Talson und damit in erster Linie im Luftfrachtbereich aktiv. Wie bei den Curtainsidern werden auch hier immer speziellere Fahrzeuge geordert. Ein Beispiel dafür ist sicher der Teppichtransporter TCM-TAL für Verhoek, der neben einer Mitnahmestaplerhalterung auch über Türpaneele an der Stirnwand verfügt, um auch beund entladen zu können. Innen bietet er 2,9 Meter Höhe und steht auf 385/55-R-22,5er-Reifen. Ebenfalls extrem spezielle Koffer bietet Van Eck an: darunter einen "Küken Thermo Transporter" für den Transport von lebenden Küken vom Flugzeug zum Abfertigungsbereich für Tiere am Flughafen. Die Spezialisierung treibt auch Dinkel Fahrzeugbau weiter, wo man sich auf extrem leichte Spezialisten mit diffiziler Ladungssicherung und Sonderausstattungen verlegt hat. Ähnlich agiert Tang Fahrzeugbau, wo man ebenfalls "Ultra Lights" im Programm hat, die nach Kundenwunsch spezifiziert werden können. Mehr zum Thema finden Sie im Dossier Anhänger www.verkehrsrundschau.de/dossiers Tipps für Praktiker Empfindliche Ecken - Achtung im Dach- und Heckbereich: Hier können schon kleine Anfahrschäden schnell zu Undichtigkeiten führen!- Gerade bei Volumengütern genügt oft ein zweiachsiger Auflieger, der Gewicht, Maut und Sprit spart- Achtung bei Heckrollos: Sie öffnen und schließen am schnellsten beim geringsten Platzbedarf, müssen aber immer wieder auf Funktionalität und Verschleiß geprüft werden- Je komplexer die Ladungssicherungsmöglichkeiten innen ausfallen, desto flexibler ist der Koffer einsetzbar- Zusätzlichen, gut erreichbaren Stauraum für Lasihilfen wie Balken, Gurte oder flexible Stauhilfen einplanen