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Schleswig-Holstein: Politik streitet über Dänemark-Verkehrsroute

23.09.2015 15:50 Uhr
Schleswig-Holstein: Politik streitet über Dänemark-Verkehrsroute
Laut Reinhard Meyer sind Günthers Äußerungen nur Stimmungsmache
© Foto: Picture Alliance/dpa/Ute Strait

CDU-Landtagsfraktionschef Daniel Günther befürchtet, dass die Dänen das Vertrauen in die deutsche Infrastruktur verlieren. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hält die Sorgen für unbegründet.

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Kopenhagen/Kiel. Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Reinhard Meyer hält Sorgen über die künftige Leistungsfähigkeit der Straßenverbindung zwischen Dänemark und Deutschland auf der sogenannten Jütland-Route für unbegründet. „Uns ist die Bedeutung des Jütland-Korridors für Dänemark absolut bewusst - und genau darum machen wir hier gemeinsam mit dem Bund auch sorgfältig unsere Hausaufgaben“, sagte der SPD-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Im Hinblick auf Äußerungen von CDU-Landtagsfraktionschef Daniel Günther warnte Meyer vor Stimmungsmache.

Nach Günthers Eindruck befürchten Kommunalpolitiker in Süddänemark, dass dänische Betrieben in Gebiete südlich der Elbe abwandern könnten. Als Grund nannte er Verunsicherungen im Hinblick auf den Zustand der Rader Hochbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal. „Die machen sich richtig Sorgen“, sagte Günther. Die CDU-Fraktionsspitze hatte am Vorabend in Apenrade mit Bürgermeister Thomas Andresen und Kommunaldirektor Niels Johannesen über die länderübergreifende Zusammenarbeit und die Infrastruktur gesprochen.

Die für den Dänemark-Verkehr wichtige Rader Hochbrücke im Verlauf der A7 kann Experten zufolge nur noch elf Jahre lang benutzt werden. Für einen Ersatzbau könnte die Zeit knapp werden. „Wir sind über unsere deutsch-dänische Verkehrskommission, aber auch in direkten Gesprächen mit dänischen Spediteuren oder Wirtschafts- und Industrieverbänden in regelmäßigem Austausch über diese Fragen“, sagte Wirtschaftsminister Meyer. Deshalb sei die dänische Seite auch sehr gut informiert, auch über den Zeitplan zum Ersatz der Rader Brücke bis 2026 und über den sechsstreifigen Ausbau der A 7 von Bordesholm bis Hamburg, der bis dahin längst fertig sein werde. Ihm seien auch bis heute weder aus Dänemark noch aus Schleswig-Holstein konkrete Fälle über mögliche Abwanderungen von Firmen im Zusammenhang mit der Rader Hochbrücke bekannt.

Die dänische Seite dringe auf verlässliche Zeitpläne, sagte Günther. „Wir haben zugesagt, in Deutschland und vor allem bei der Landesregierung in Kiel darauf hinzuwirken, dass es endlich klare und verbindliche Aussagen gibt.“ Die Dänen wünschten insgesamt mehr grenzüberschreitende politische Kontakte, sagte Günther. Er werde sich auch für Begegnungen von dänischen Parlamentariern mit Bundestagsabgeordneten aus Schleswig-Holstein und Hamburg einsetzen, um auch auf dieser Ebene gemeinsame Probleme gemeinsam anzupacken. (dpa)

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