Paris. Eher trübe sind die derzeitigen Aussichten für den Straßengütertransport in Frankreich nach Einschätzung der Unternehmen. Das zeigt eine Umfrage des Gewerbeverbandes FNTR unter seinen 800 Mitgliedern. Der vierteljährliche Geschäftsklima-Index des FNTR verschlechterte sich zwischen dem zweiten Quartal 2019 und dem zweiten Quartal 2018 um 2,29 Prozent, teilten die Interessenvertreter mit. Die Zahl der französischen Transportunternehmen im Straßengüterverkehr, die ihre Lage aktuell noch als eher zufriedenstellend beurteilen, sei im Zeitraum von April bis Juni um zehn Prozent gesunken.
Die Gründe dafür sehen die Befragten in den aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Beunruhigend seien vor allem die Pläne der französischen Regierung zur künftigen Finanzierung der Sozialversicherung. Diese würden Knüppel in die Räder der französischen Unternehmen werfen und stünden in krassem Gegensatz zum erklärten Willen der französischen Regierung, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu unterstützen. Der Dieselpreise sollen schrittweise bis 2022 jährlich um rund zwei Prozent steigen und Steuererleichterungen für Unternehmen des Straßengüterverkehrs wegfallen.
„Wir warten nicht darauf, dass man uns die vorgenannten Pläne erklärt“, sagte FNTR-Vorstand Jean-Christophe Pic. „Wir drängen auf einen realen Dialog und eine wirkliche öffentliche Mittel- und Landzeitpolitik im Transportsektor.“ Die französische Unternehmen wollten ganz einfach ihre „Arbeit machen zugunsten von Wachstum und Beschäftigung“. Nach Angaben von FNTR zählt der Straßengüterverkehr in Frankreich rund 600000 Beschäftigte in 36 000 Unternehmen. (jb/ag)