Paris. Der nordfranzösische Seehafen Le Havre am Ärmelkanal will seinen Rang als europäischer Umschlagplatz für Container weiter stärken und setzt dabei auf den zügigen Ausbau seiner Logistik-Kapazitäten. Seit fünf Jahren kommen pro Jahr im Schnitt rund 80.000 Quadratmeter Fläche hinzu. Bis Ende dieses Jahres wird die Kapazität noch durch einen dritten Logistikpark mit 230.000 Quadratmetern Lagerfläche ergänzt. Er ist unterhalb des Brückenbauwerks „Pont de Normandie“ angesiedelt und wird zwei Parzellen mit zusammen 47 Hektar bedecken. Der Hafen hat für das Vorhaben in unmittelbarer Nachbarschaft des Multimodal-Terminals 15 Millionen Euro bereitgestellt.
Insgesamt sind es rund 40 Millionen Euro, die Le Havre bisher in den Logistikausbau investiert hat. Alle drei Parks verfügen über Direktanschluss an die A 29 und A 13 und wurden beziehungsweise werden noch auf 170 Hektar errichtet. Mit dem Vertrieb der Flächen ist die insbesondere auf Logistikbedarf spezialisierte Baugruppe Panhard betraut, 1995 gegründet von einem Erben des ehemaligen Autofabrikanten gleichen Namens. Angesiedelt auf dem Gelände haben sich schon die Unternehmen Bolloré Logistics aus Puteaux bei Paris und Mediaco Vrac, das sich auf die Herstellung von Lebensmittelölen, die Lagerung von Flüssigprodukten sowie Hafen- und Immobilienlogistik spezialisiert hat. Der erste Park auf 100 Hektar sei schon voll ausgebucht, teilte die Hafenverwaltung mit.
Der Containerumschlag in Le Havre ist im ersten Halbjahr auf 14,2 Millionen Tonnen und 1,4 Millionen Standardcontainer gestiegen, insgesamt um vier Prozent. Das weisen die jüngsten Zahlen des Drei-Häfen-Verbundes Le Havre-Rouen-Paris (Haropa) aus. Der Zuwachs erfolgte im Hinterland- und grenzüberschreitenden Containerverkehr. (jb)