Paris. Am Hafen von Barcelona soll ein Terminal für die seit April dieses Jahres bestehende Schienen-Verbindung mit Frankreich entstehen. Darauf haben sich die Region Katalonien und die SNCF-Tochter VIIA gemeinsam mit Lorry Rail, der luxemburgischen Staatsbahn CFL und der Firma Lohr Industries geeinigt. Die Strecke zwischen Bettembourg (Luxemburg) und Barcelona beträgt 1219 Kilometer und wird fünfmal pro Woche in beide Richtungen befahren. Sie verbindet die von der Alonso-Gruppe betriebene Hafenstation Barcelone Can Tunis mit der Multimodal-Station der CFL in Bettembourg und ist die erste Direktverbindung per Schienenautobahn mit Spanien. Die Fahrtzeit beträgt 22 Stunden.
Momentan werden im Hafen von Barcelone Reachstackers (Lenkbefehleingabe-Einrichter) für den Containerumschlag verwendet. Die sollen mit dem geplanten Terminal hinfällig werden. Über dessen Finanzierung und technische Einrichtung wird derzeit unter Leitung des katalonischen Logistikzentrums (Cimalsa) noch verhandelt. Das Terminal soll auch anderen öffentlichen Instanzen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene offen stehen.
Die gesamte Strecke ist auf die Masse P400 eingerichtet. Gezogen werden die Containerzüge von Fret SNCF und der spanischen Staatsbahn Renfe. Auf französischer Seite gibt es einen Halt am Bahnhof Perpignan-Saint-Charles. Dort werden an die zehn Waggons hinzugefügt oder abgehängt, um die Kapazitäten auf den Schienen in Frankreich und Luxembourg optimal auszunutzen. Sie gehen bis zu 2300 Tonnen Zuglast und bis zu 850 Metern Zuglänge.
Befördert werden können sowohl Seecontainer als auch Wechselbehälter und alle Arten von Sattelaufliegern. Wie VIIA hervorhebt, werden auf der Linie rund 22.100 Lkw pro Jahr von der Strasse auf die Schiene verlagert und damit mehr als 23.000 Tonnen CO eingespart. Vorgesehen ist, dass in fünf Jahren täglich acht Züge Richtung Barcelona zirkulieren sollen. (jb)