Paris. Getlink hat sowohl seinen Gewinn als auch seinen Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 steigern können. Der Betreiber des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal zwischen Frankreich und England und von Bahnfracht-Verbindungen erhöhte seinen Reingewinn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2018 um fünf Prozent auf 41 Millionen Euro. Den Umsatz steigerte Getlink nach eigenen Angaben um zwei Prozent mehr auf 523 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern (EBITDA) verringerte sich demnach hingegen etwas: Er sank im Beobachtungszeitraum um zwei Prozent auf 255 Millionen Euro. Ohne den Streik der französischen Zollbehörden im März dieses Jahres hätte die Zwischenbilanz für 2019 nach Unternehmensangaben noch besser ausfallen können.
Der Zoll-Streik in Frankreich machte sich auch bei den Bewegungen durch den Eurotunnel bemerkbar, die Getlink abwickelte. Im ersten Halbjahr 2019 gab es beim Lkw-Verkehr einen leichten Rückgang: 809.621 Einheiten wurden transportiert und damit vier Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018. Im Gegensatz dazu konnte Getlink im Schienengüterverkehr einen zehnprozentigen Anstieg verzeichnen. 1166 Züge durchquerten den Eurotunnel zwischen Januar und Juni.
Jacques Gounon, Vorsitzender und CEO von Getlink, kommentierte die aktuellen Zahlen folgendermaßen: „Obwohl es Erschütterungen aufgrund politischer Unsicherheiten wie dem Brexit gab, hat Getlink trotzdem die Widerstandsfähigkeit seines Geschäftsmodells demonstriert und seinen Umsatz zum zehnten Mal in Folge gesteigert“. Er äußerte sich zudem zuversichtlich, dass Getlink auch die nächsten Phasen des Brexits bewältigen kann. Für 2019 rechnet das Unternehmen mit einem EBITDA von 560 Millionen Euro im Fall eines No-Deal-Brexits und mit 575 Millionen Euro bei einer Einigung mit der EU. (sn)