Scharnebeck. Das Schiffshebewerk Scharnebeck muss an seinem Standort noch auf Jahre hinaus den Binnenschiffsverkehr zwischen der Elbe und den nachgelagerten Binnenwasserstraßen bewältigen. Daher sei ein Ergänzungsbauwerk am Standort Scharnebeck vonnöten, betonte Hubert Kindt, Vizepräsident der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte (WSD), bei der Wiederinbetriebnahme des östlichen Schiffsfahrstuhls am Donnerstag in Scharnebeck – gut zwei Jahre nach dem Start der Grundinstandsetzung im Zuge des Elbe-Seiten-Kanals (ESK). Geld für ein Ergänzungsbauwerk stünde auf absehbare Zeit nicht zur Verfügung, betonte er.
Kindt und Martin Köther, Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Uelzen, räumten ein, dass das knapp 40 Jahre alte Bauwerk in Scharnebeck hinsichtlich der Troglänge zu klein für die heute verstärkt in Fahrt befindlichen Binnenschiffe sei. Daher werde ein Ergänzungsbauwerk am Standort Scharnebeck unumgänglich sein. „Wir haben eine Studie dazu fix und fertig in der Schublade“, so Kindt. In dem Fall würde man jedoch eine Schleuse bauen. Die dafür benötigte Fläche sei vorhanden und gehöre dem Bund, so dass keine Zeit mit dem Grunderwerb verloren gehe. Entscheidend sei jedoch die Finanzierbarkeit dieser Schleuse. Kindt bezifferte die Baukosten auf rund 250 Millionen Euro. Zur Erinnerung: Der ESK kostete seinerzeit gut 1,7 Milliarden DM, das Schiffshebewerk in Scharnebeck schlug dabei mit rund 150 Millionen DM zu Buche.
Köther und Kindt betonten, dass das Schiffshebewerk und der ESK für den Hamburger Hafen von großer Bedeutung sei. 2011 wurden über den ESK rund 8,5 Millionen Tonnen Ladung bewegt, womit praktisch das Vorkrisenniveau erreicht worden sei. Die Kapazität des Kanals bewege sich bei 15 bis 16 Millionen Tonnen jährlich. Für den Bund bringt der Kanal im Jahr um die zwei Millionen Euro an Kanalabgaben ein. (eha)