Berlin. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat einen massiven Bedarf bei Neu- und Ausbaumaßnahmen im nichtbundeseigenen Schienennetz ausgemacht. Eine Befragung nach dem Erhaltungs-, Modernisierungs- und Ausbaubedarf der Infrastrukturen bei den nichtbundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) in Deutschland habe ergeben, dass diesbezüglich noch zahlreiche Maßnahmen ausstehen. Es war die sechste Umfrage dieser Art.
Insgesamt etwa 60 Eisenbahnunternehmen haben sich an der Umfrage beteiligt und rund 420 Maßnahmen zur Verbesserung des nichtbundeseigenen Schienennetzes gemeldet. Aus der vorherigen Befragung im Jahr 2018 wurden rund 240 Maßnahmen übernommen, deren Umsetzung noch aussteht, knapp 180 Maßnahmen sind neu hinzugekommen. Gleichzeitig konnten aber auch mehr als 120 Maßnahmen aus der 2018er Liste gestrichen werden, da diese zwischenzeitlich umgesetzt wurden oder aus anderen Gründen nicht mehr relevant sind.
Lösung für die Elektrifizierung von Strecken im Schienengüterverkehr steht noch aus
„Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen einmal mehr, wie groß der Investitionsbedarf auch im nichtbundeseigenen Schienennetz ist. Insofern sind die jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung zur Ausweitung der Fördertatbestände auf Neu- und Ausbaumaßnahmen im SGFFG und auch die Erweiterung der GVFG-Förderung für Streckenreaktivierung und Elektrifizierung richtig und wichtig“, sagte VDV-Vizepräsident Joachim Berends.
Für die Elektrifizierung von Strecken im Schienengüterverkehr brauche man „allerdings noch eine Lösung und stehen dazu in Gespräch mit den politischen Entscheidern“. Die angestrebte und notwendige Verlagerung von Verkehren, vor allem im Güterverkehr, auf die Schiene könne „nur gelingen, wenn wir das deutsche Eisenbahnnetz gesamthaft betrachten und entsprechend modernisieren“, so Berends abschließend.