Schanghai. Die Frachtraten für Containertransporte von Asien nach Europa sind laut des Shanghai Containerised Freight Index (SCFI) in der 45. Kalenderwoche um 314 US-Dollar (292 Euro) bzw. 32 Prozent auf 674 US-Dollar (627,3 Euro) pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) gefallen. Die Raten von Asien ins Mittelmeer nahmen ebenfalls um 147 Euro beziehungsweise rund 20 Prozent auf 601 Euro pro TEU ab. Nachdem die Reedereien generelle Frachtratenerhöhungen von 750 (681 Euro) bis 1200 US-Dollar (1090 Euro) pro TEU am 1. November durchgeführt hatten, blieb die Erosion durch den Markt nicht aus. Obwohl immer mehr Kapazität wegen der bevorstehenden Wintersaison aus dem Markt genommen wird - in den nächsten Wochen soll global die Eine-Million-TEU-Marke durchbrochen werden – ist der Boomerang-Effekt nicht zu stoppen.
Laut der Pariser Agentur Alphaliner liegen nun 263 Containerschiffe mit über 500 TEU Kapazität still – insgesamt 934.700 TEU (Stand Oktober). Damit wurde der höchste Stand seit 2009-2010 erreicht. Effektiv wurden zwischen Asien und Nordeuropa seit September 3,5 Verbindungen entsprechend 35.000 TEU pro Woche aus dem Markt genommen. Dies entspricht zwölf Prozent der Gesamtkapazität auf diesen Routen.
Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Westküste sanken die Raten um rund 19 Prozent auf 1026 Euro pro FEU (40-Fuß-Standardcontainer). Auf den Verbindungen zur US-amerikanischen Ostküste fielen die Frachtraten um 14,4 Prozent auf 1876 Euro pro FEU. Der gesamte SCF-Index für alle Handelslinien schrumpfte gegenüber der Vorwoche um 15,5 Prozent auf 641,51 Punkte. Der Index reflektiert die Veränderungen der Tagesfrachtraten im Transportmarkt für Exportcontainer in Schanghai. Für den SCFI werden Frachtraten und Zuschläge aus 15 unterschiedlichen Routen gewichtet und daraus der Durchschnitt gebildet. (rup)