Sauber, City, VW Crafter

Für die Langstrecke werde der Dieselmotor das Nonplusultra bleiben. "In der Stadt führt kein Weg mehr an der E-Mobilität vorbei", ist sich Eckhard Scholz, Vorstandsvorsitzender von VW Nutzfahrzeuge sicher. Als Mann mit Weitblick hat Scholz die passende Antwort für drohende Fahrverbote in petto und präsentiert stolz VWs jüngstes Transporterkind: den E-Crafter. Marktforschung vor der Entwicklung Ehe VW ans Konzeptionieren ging, betrieb man umfangreiche Marktforschung. Das Ergebnis: 55 Prozent aller Transporter sind im Mittelstreckenbereich unterwegs, mit Reichweiten um 100 Kilometer, 900 Kilogramm Nutzlast und etwa 40 Stopps pro Schicht. Da passt der neue E-Crafter perfekt. Als 3,5-Tonner schafft er eine Tonne Nutzlast, als 4,25-Tonner 1750 Kilo. Er ist 500 Kilo schwerer als sein Diesel-Pendant, wobei 350 Kilo zulasten der 35,8 kW/h-Lithium-Ionen-Zellen gehen und weitere 150 Kilo auf Schutzmaßnahmen um das Batterie-Pack. Der E-Crafter basiert trotz E-Frontmotor auf dem Hecktriebler. Das schafft Platz für die Akkus. Den permanent erregten Synchronmotor übernimmt VW vom E-Golf. Das Getriebe wurde an die höheren Anforderungen angepasst und mittels eines Planetensatzes zweistufig ausgeführt. Der mit 50 kW Dauer- und 100 kW Kurzleistung ausgestattete Antrieb glänzt durch einen hohen Wirkungsgrad und beschleunigt mit seinen 290 Nm Drehmoment das mit 1000 Kilo beladene Testfahrzeug flott. Das Fahrverhalten ist, wie vom Diesel-Crafter bekannt, hervorragend und verdient sich das Prädikat: wie im Pkw. Auch mit E-Motor kann der Kunde alle vom Standard-Crafter bekannten Ausstattungsdetails bestellen. Die Akkus halten laut VW 1500 Ladezyklen, mit Tendenz zu 2000, und würden nach zehn Jahren nur zehn bis 15 Prozent ihrer Kapazität verlieren - weshalb man auch acht Jahre Garantie gibt. Am Schnelllader mit 40 kW ist der Akkusatz nach 45 Minuten zu 80 Prozent geladen. Am Haushaltsnetz dauert es 17 Stunden, bis 100 Prozent erreicht sind. Falls einzelne Akkus kaputtgehen sollten, offeriert VW einen partiellen Tausch. Den Verbrauch gibt der Hersteller mit 20 kW/h pro 100 km an. Zum Preis möchte sich VW noch nicht äußern. Allerdings ist man bestrebt, dass die TCO am Ende des Einsatzzyklus auf Diesel-Niveau bleiben. Trotz E-Antrieb liegen die Wartungsintervalle auf dem Niveau der Verbrenner- Varianten. Ob VW damit sein großes Werkstattnetz auch weiterhin auslasten will oder ob es tatsächlich der Akkupflege geschuldet ist, bleibt zunächst offen. Alle Tests und Fahrberichte für Abonnenten www.verkehrsrundschau.de/testdatenbank

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