Moskau. Russland hat mit einer Sojus-Trägerrakete einen weiteren Satelliten für sein ehrgeiziges Navigationssystem Glonass ins All geschossen. Der Transporter sei planmäßig vom Weltraumbahnhof Plessezk gestartet und habe problemlos die vorgesehene Umlaufbahn erreicht. Das teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mit.
Das zunächst für militärische Zwecke initiierte System soll künftig auch kommerziell genutzt werden und in Konkurrenz zum US-Pendant GPS treten. Am Montag seien 24 Glonass-Satelliten aktiv gewesen, sagte ein Roskosmos-Sprecher nach Angaben der Agentur Itar-Tass.
Der Start war nach dem Misserfolg der russischen Marsmond-Mission «Phobos-Grunt» mit Spannung verfolgt worden. Die 120 Millionen Euro teure und 13,5 Tonnen schwere Raumsonde war nach dem Start am 9. November (Ortszeit) wegen Triebwerksproblemen nicht aus der Umlaufbahn herausgekommen. Die russische Bodenstation in Baikonur (Kasachstan) und die Europäische Raumfahrtbehörde ESA würden weiter versuchen, den Apparat zu kontaktieren, sagte ein Roskosmos-Sprecher.
Nach Berichten Moskauer Medien hat Roskosmos die Raumsonde praktisch aufgegeben und strebt ihren kontrollierten Absturz zur Erde an. (dpa)