Moskau. Vladimir Yakunin, Chef der russischen Eisenbahn RZD, ist weiterhin optimistisch, dass eine Breitspurstrecke von Bratislava nach Wien gebaut wird. In Gesprächen mit politischen Vertretern aus Österreich und Slowakei habe er eine Bereitschaft erkannt, dass diese den Bau dieser Strecke befürworten, erklärte Yakunin am Rande des zweiten Eisenbahnkongresses in Moskau gegenüber Vertretern der ausländische Presse.
Auf Rückfrage der VerkehrsRundschau, wann mit der Fertigstellung zu rechnen sei, sagte Yakunin: „Wir haben die vorläufige Planung beendet. Sobald der Start zum Bau der Strecke akzeptiert ist, können wir innerhalb von acht Monaten einen Businessplan erstellen. Dann benötigen wir zwei Jahre für die Fertigstellung der Strecke", so Yakunin. Den Finanzbedarf für die Strecke bezifferte er vorläufig auf fünf Milliarden Euro. An der Finanzierung sollten sich alle Beteiligten, die von dieser Strecke profitieren.
Roland-Berger-Studie prognostiziert 16 bis 24 Millionen Tonnen bis 2050
Eine von RZD in Auftrag gegebene Studie von Roland Berger Strategy Consultant kam zu dem Ergebnis, dass die neue Strecke bis 2050 zusätzlich zwischen 16 und 24 Millionen Tonnen Fracht auf diese Route locken könne.
Die Strecke soll Teil des eurasischen Netzwerkes werden, dass Europa mit Asien verbindet. Ziel der RZD ist es, mehr Transitgüter auf das russische Bahnnetz zu locken. Langfristig will die RZD eine konkurrenzfähige, direkte Bahnverbindung zwischen Europa und Asien ins Leben rufen. Die 5000 Kilometer lange Strecke soll dabei in 13 bis 14 Tagen bewältigt werden. Dazu konzipiert die Russische Bahn gerade auch eine neue Route für Containertransporte, die vom nordkoreanischen Hafen Rajin über den Grenzbahnhof Tumangan (Nordkorea), Chassan (Russland) und das russische Schienennetz nach Europa führen wird.
3000 Personen hatte letzte Woche auf Einladung der RZD am zweiten Eisenbahnkongress in Moskau teilgenommen. Die RZD hatte dabei ihre künftige Strategie vorgestellt. (cd)