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Russischer Bahnchef auf der schwarzen Liste

28.03.2014 13:04 Uhr
Russischer Bahnchef auf der schwarzen Liste
Der russische Bahn-Chef Wladimir Yakunin bezeichnet die gegen ihn beschlossenen Sanktionen als Auszeichung für seinen ehrlichen Einsatz
© Foto: VR/Michael Cordes

Die US-Regierung hat gegen den Chef der russischen Bahn, Wladimir Yakunin, Sanktionen beschlossen. Der internationale Eisenbahnverband UIC, dessen Präsident Yakunin ist, und die Deutsche Bahn, die ein gemeinsames Unternehmen mit RZD betreibt, reagieren gelassen.

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München. Der Chef der russischen Bahn RZD, Wladimir Yakunin, gehört zu den Personen, gegen die die US-Regierung aus  Anlass der Krim-Krise Sanktionen verhängt hat. Washington hat Agenturmeldungen zufolge das Vermögen von 16 russischen Regierungsbeamten, darunter auch das von Yakunin, eingefroren. Yakunin steht hingegen noch nicht auf der schwarzen Liste, die die Europäische Union angesichts der Krim-Krise erstellt hat und auf der Sanktionen gegen 33 Personen beschlossen wurden.

Yakunin ist derzeit Vorsitzender des internationalen Eisenbahnverbandes UIC. Er wurde im Dezember 2012 gewählt. Auf Anfrage der VerkehrsRundschau reagierte ein UIC- Sprecher gelassen und sah keinen Anlass für Konsequenzen aufgrund der Entscheidung der US-Regierung. Die UIC sei eine Organisation, die sich auf technische und wirtschaftliche Verbesserungen im internationalen Eisenbahnverkehr konzentriere und keine politische Organisation. Yakunin sei für die Jahre 2013/2014 gewählt und über die Amtszeit des nächsten Vorsitzenden 2015/2016 werde die Generalversammlung im Juni beraten.

Auch die Deutsche Bahn pflegt Geschäftsbeziehungen mit der RZD. So steuert DB Schenker Rail als Generalunternehmen die Warenströme zwischen dem russischen VW-Werk Kaluga und Mitteleuropa. Sechs Bahnen sind daran beteiligt, darunter auch die RZD. Außerdem gibt es ein gemeinsames Unternehmen, die Trans Eurasia Logistics (TEL). Das Unternehmen bietet Transportlösungen unter anderem nach Russland an. Bahn-Chef Rüdiger Grube sieht ebenfalls keinen Anlass, an den derzeitigen Beziehungen zur RZD etwas zu ändern. Im Gegenteil, auf der gestrigen Bilanzpressekonferenz sagte Grube: „Die Antismog-Maßnahmen in der französischen Hauptstadt nehmen keine Rücksicht auf umweltfreundliche Elektro- und Hybridfahrzeuge. Für uns ist das oberste Gebot: Deeskalation.“ Er kündigte an, dass Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Transport und Logistik, nächste Woche nach Moskau reisen wird und auch er selbst zusammen mit Rausch im April nach Russland fahren werde, um über die derzeitigen Geschäfte zu reden. Grube bezifferte den Umsatz, den die DB in Russland erwirtschaftet, auf 250 Millionen Euro. Den wolle man nicht gefährden.

Yakunin selbst hat sich mittlerweile zu der Maßnahme der US-Regierung geäußert. Laut Süddeutsche Zeitung versteht er die Sanktionen als „Auszeichnungen für seinen ,ehrlichen Einsatz‘ für sein Heimatland.“  (cd)

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