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Russische Lkw-Maut beginnt mit halbiertem Tarif

10.11.2015 11:04 Uhr
Russische Lkw-Maut beginnt mit halbiertem Tarif
Ab dem 15. November müssen Lkw in Russland eine Straßenbenutzungsgebühr bezahlen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Maxim Blinov

Wenige Tage vor dem Start der Straßengebühr für Lkw hat die russische Regierung den Kilometertarif deutlich gesenkt.

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Moskau. Wenige Tage vor dem Start der Erhebung einer Straßenbenutzungsgebühr für Lkw hat die russische Regierung die Tarife für die ersten Monate deutlich herabgesetzt. Weiter wollte man den Protesten des Transportgewerbes aber nicht entgegenkommen. Am 15. November wird „Platon“, das System zur Erhebung einer Lkw-Maut auf allen russischen Fernstraßen, den Betrieb aufnehmen. Eine kostenfreie Startphase zur Erprobung des Systems war dabei nicht vorgesehen – obwohl viele Kritiker dies gefordert hatten. Mautpflichtig werden alle Fahrten mit Lastwagen von mehr als zwölf Tonnen zulässigen Gesamtgewichts, unabhängig davon, ob sie beladen oder leer unterwegs sind.

Faktisch in letzter Minute hat die russische Regierung jetzt aber immerhin den Kilometertarif deutlich gesenkt: Anstatt der bisher geplanten 3,73 Rubel pro Kilometer wird bis zum 29. Februar 2016 ein Tarif von 1,53 Rubel (rund 2 Cent) pro Kilometer gelten, schreibt die Wirtschafts-Webzeitung "rbc.ru" unter Verweis auf einen von Premierminister Dmitri Medwedew unterzeichneten Erlass. Ab diesem Stichtag wird der Tarif dann verdoppelt und bis Ende 2018 stabil 3,06 Rubel betragen.

Kritik an der Abgabe

Vor allem in wirtschaftlich schwach entwickelten Regionen fürchten Russlands Spediteure die Zusatzbelastung durch die Lkw-Maut und bezeichnen sie als existenzgefährdend. Besonders kritisiert wird die neue Abgabe auch aufgrund des Umstands, dass sie von den Lkw-Haltern bereits vor der Fahrt entrichtet werden muss – während die Abrechnung mit den Auftraggebern des Transports in der Regel erst nach mehreren Wochen erfolgt. Die Mautzahlung geschieht durch die Überweisung der nötigen Summe auf ein Nutzerkonto, wobei dann im Fahrzeug eine On-Bord-Unit installiert sein muss.

Für Lastwagen ohne OBU können in Service-Centern auch die Kosten für einzelne Fahrten bezahlt werden. Das Fahrzeug darf dann aber nicht von der in der ausgegebenen Wegekarte festgelegten Route über das föderale Straßennetz abweichen. Nach Angaben des russischen Verkehrsministeriums soll die Bezahlung der Maut auch an allen wesentlichen russischen Grenzübergängen möglich sein. (ld)

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