Warschau. Die Einnahmen des polnischen Mautsystems ViaTOLL haben im dritten Quartal die Grenze von 5 Milliarden Zloty (gut 1,2 Milliarden Euro) überschritten. Gut 86 Prozent der Gelder kommen derzeit von polnischen Fahrern. Unter den ausländischen Fahrzeugen liegt Deutschland mit 5 Prozent bei den Registrierungen zwar vorn. Doch nach Einnahmen gerechnet platziert sich Polens westlicher Nachbar erst hinter Litauen, der Ukraine und Russland.
Das im Juli 2011 eingeführte System erfasst inzwischen 3152 Kilometer Straßen, davon 1082 Kilometer Autobahnen, 1255 Kilometer Schnellstraßen und 816 Kilometer sonstiger Fernstraßen. In diesem Jahr stieg die Zahl der registrierten Fahrzeuge in niedrigeren Verbrauchsklassen. Für die kommenden Jahre ist ein weiterer Ausbau des mautpflichtigen Netzes geplant. Das elektronische System ViaTOLL trat die Nachfolge der Autobahn-Vignetten an. Es wird betrieben vom österreichischen Unternehmen Kapsch, das noch bis November 2017 die Rechte am System besitzt. Danach wird es laut polnischer Regierung neu ausgeschrieben. Die Einnahmen aus viaTOLL fließen – nach Abzug aller Unkosten – an den staatlichen Polnischen Straßenfonds KFD. Die Zwischenbilanz zeigt eine fast einhundertprozentige Effizienz bei der Erfassung aller mautpflichtigen Fahrzeuge, während diese zu Zeiten der Vignetten nur rund 40 Prozent betrug. (mk)