Frankfurt am Main. Der Frankfurter Luftfrachtabfertiger Cargo Worker 24 hat mit dem in Moskau beheimateten Konglomerat Kapo Avia einen neuen Eigentümer bekommen. Der Vertrag wurde bereits vor drei Wochen unterschrieben, doch erst jetzt der VerkehrsRundschau aus internen Kanälen bekannt. Auf Nachfrage bestätigten beide Firmen den Vorgang, lehnten aber Angaben zum Kaufpreis ab.
Expansionspläne der Russen
Der Erwerb des Bodendienstleisters Cargo Worker 24, bei dem rund 250 Mitarbeiter am Standort Cargo City Süd des Rhein-Main-Airports tätig sind, ist Teil der Expansionsbestrebungen von Kapo Avia. Strategisches Ziel ist es, an wichtigen Luftverkehrsknoten präsent zu sein, um den jetzigen und künftigen Kunden passgenaue Dienstleistung an möglichst vielen verschiedenen Standorten anbieten zu können. Durch die Übernahme von Cargo Worker 24 betrifft dies vor allem die Lufthansa Cargo sowie die Spediteure UTi und Expeditors, welche die Abfertigungsdienste der Frankfurter Firma bislang nutzten.
Erweiterung der Dienstleistungspalette
Neben eigenen Frachttransporten per Iljuschin 62 und Antonow 26 engagiert sich das russische Konglomerat zunehmend im Bereich Logistik, Flugzeugwartung und bei Handlingaktivitäten an Flughäfen. Zusätzlich zum eigenen Heimatmarkt in Russland und den GUS-Staaten will das Unternehmen künftig primär in Fernost, dem Nahen Osten und Westeuropa wachsen. „Mit dem Erwerb von Cargo Worker 24 bieten wir ab sofort auch in Frankfurt die gesamte Dienstleistungspalette vom Frachthandling, über das Trucking, die klassischen Lagerhaltungstätigkeiten sowie Abhol- beziehungsweise Zustelldienste von Luftfrachtsendungen an“, hob Jewgeni Elsässer hervor, der Repräsentant von Kapo Avia in Europa und nominaler Geschäftsführer von Cargo Worker 24. Auf Nachfrage sagte Elsässer, dass Kapo Avia momentan keine Frachtflüge zwischen Russland und Frankfurt plane, schloss diese Option für die Zukunft aber ausdrücklich nicht aus. Zugleich kündigte er eine baldige Erweiterung der geschäftlichen Aktivitäten seiner Neuerwerbung an.
Cargo Worker 24 wurde 2005 gegründet und ist seitdem am Standort Rhein-Main stark gewachsen. Das Unternehmen nutzt eine 18.000 Quadratmeter große Umschlaghalle der Lufthansa Cargo sowohl für die Abfertigung deren Sendungen als auch für weitere Kunden.
Der frühere Mehrheitseigentümer Peter Förster hat Cargo Worker inzwischen verlassen. Er wird nach eigener Aussage ab dem 1. August Deutschlandchef des belgischen Logistik- und Transportunternehmens H. Essers. (hs)