Padua. Die italienischen Gewerkschaften schlagen zum wiederholten Mal Alarm. Immer häufiger kommt es dazu, dass italienische LKW-Fahrer mit rumänischen Arbeitsverträgen ausgestattet werden - unter Einschaltung rumänischer Leihfirmen. Das Phänomen ist vor allem aus der Region Veneto bekannt. „Monat für Monat“, erklärte der Sekretär der Transportgewerkschaft FILT (Italienische Föderation der Transportarbeiter) Romeo Barutta, „bekommen wir neue Meldungen von diesen Verträgen“.
Die Gewerkschaft habe errechnet, dass allein in der Provinz Padua von ca. 3000 LKW-Fahrern inzwischen 1000 mit rumänischen Arbeitsverträgen fahren. Mit einem italienischen Arbeitsvertrag, so Barutta, bringen die Fahrer zwischen 1700 und 1900 Euro pro Monat nach Hause, mit einem rumänischen nur zwischen 1200 und 1400 Euro. Dies füge auch dem italienischen Staat Schaden zu, weil keine Sozialabgaben geleistet werden. Pro LKW-Fahrer muss ein italienischer Unternehmer bis zu 1000 Euro Abgaben monatlich für seinen Angestellten leisten in Rumänien sind es nur ca. 300 Euro. Der Staat verliere also, rechnet Barutta vor, allein in der Provinz Padua eine Million Euro im Monat.
Die Gewerkschaft FILT und die Organisation des Straßentransports FITA haben deswegen gemeinsam Anzeige bei der zuständigen Überwachungsbehörde erstattet. Inzwischen sind auch die ersten LKW-Fahrer vor ein italienisches Gericht gegangen und haben Recht bekommen. (rp)