Brüssel/Rom. Der Rotterdam-Genua-Korridor erhält einen neuen Namen. Eine entsprechende Vereinbarung hat der italienische Verkehrsminister Maurizio Lupi nach Medienangaben am Rande eines Treffens der EU-Verkehrsminister zusammen mit den entsprechenden Ministern aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz unterzeichnet. Formell regelt die Vereinbarung die Umbenennung des Rotterdam-Genua-Korridors in den Güterbahnkorridor Rhein-Alpen. Außerdem wurde ein Vollzugsausschuss gegründet. Mit dieser Amtshandlung tritt eine europäische Regelung in Kraft, die vorsieht, dass Eisenbahnkorridore, auf denen sich der internationale Gütertransport konzentriert, einen Exekutivausschuss für die Kontrolle und Überwachung des jeweiligen Korridors erhalten und ebenso ein Führungskomitee, das sich um die Betriebsabläufe kümmert.
Der Exekutivausschuss setzt sich aus Vertretern der Verkehrsministerien der Länder zusammen, durch die die Linie verläuft. Dem Führungskomitee hingegen gehören Vertreter der Eisenbahnbetreiber der Infrastruktur an. Mit der Gründung dieser Komitees beabsichtigt die EU, die Entwicklung der Güterbahnkorridore zu überwachen und zu koordinieren. Die Vereinbarung verpflichtet die Länder, die den Rhein-Alpen-Korridor beheimaten, die finanzielle Planung des Korridors zu koordinieren und sich gemeinsam um die Einbindung europäischer Signalsysteme (ERTMS/ETCS) zu kümmern. Ein weiteres Ziel ist die Lärmminderung der Güterwaggons.
Der Rhein-Alpen-Korridor ist eine der meistgenutzten Güterverkehrsstrecken Europas und verbindet die Wirtschaftszentren in den Rhein-Ruhr- und Rhein-Main-Neckar-Regionen mit den Häfen von Rotterdam und Antwerpen sowie dem Hafen von Genua und Güterverkehrszentren in Norditalien. (nja)