Rastatt. Die Deutsche Bahn und die beteiligten Bauunternehmen halten bei der Ursachenforschung nach dem Tunnelschaden und der Sperrung der Rheintalbahn in Rastatt ein Schiedsverfahren für möglich. Das sagte ein Bahnsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag.
Die Ursachenforschung solle schnell und gemeinsam erfolgen. „Nach Abschluss der Ursachenforschung werden die anknüpfenden Fragen wie zum Beispiel die etwaige Kompensation eines Schadens auch mit den Versicherungen zu diskutieren sein.“
Aufarbeitung des Schadenshergangs nötig
Dazu sei jedoch zunächst eine gründliche Aufarbeitung des Schadensherganges nötig. Die „WirtschaftsWoche“ hatte zuvor berichtet, dass sich die Deutsche Bahn und die Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt (ARGE) rechtliche Optionen etwa bei Schadensersatzansprüchen offen halten.
Am 12. August waren in den nur knapp fünf Meter unter den Gleisen durchführenden Tunnel der Neubaustrecke zwischen Karlsruhe und Basel Wasser und Erdreich eingedrungen. Die Schienen sackten ab, der Verkehr wurde unterbrochen – mit immensen Beeinträchtigungen für den Personen- und Güterverkehr.
Tunnel vollständig mit Beton stabilisiert
Die Stabilisierung des beschädigten Bahntunnels in Rastatt mit Beton ist inzwischen abgeschlossen. Die Röhre wurde auf 150 Metern Länge mit 10.500 Kubikmetern Beton gefüllt. Jetzt können auch die Bewohner von vier direkt angrenzenden Wohnhäusern, die sicherheitshalber geräumt worden waren, zurückkehren, sagte der Arbeitsgebietsleiter der Deutschen Bahn für den Tunnelbau, Jürgen Kölmel, am Freitag auf der Baustelle.
Anschließend werden die alten Gleise und das Schotterbett abgeräumt, um eine 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte zu gießen, auf der neue Gleise verlegt werden. Die Bahn plant, ab 7. Oktober wieder Züge über die Hauptachse des Nord-Süd-Verkehrs rollen zu lassen. (dpa/jt)