Mainz/Hahn. Rheinland-Pfalz greift seinem defizitären Flughafen Hahn wie erwartet mit Grundstückskäufen und Kostenerstattungen in Millionenhöhe unter die Arme. Für rund sechs Millionen Euro geht die „landseitige Straßeninfrastruktur“, also alles, was nicht direkt zum Flughafenbetrieb gehört, an den Landesbetrieb Mobilität (LBM). Das berichtet die „Rhein-Zeitung“ (Samstagsausgabe) mit Bezug auf Angaben von Infrastrukturminister Roger Lewentz (SPD). Hahn-Geschäftsführer Jörg Schumacher bestätigte die Angaben auf dpa-Anfrage.
Zudem erstattet das Land dem Flughafen Hahn rückwirkend Kosten für Flugsicherheit, Brandschutz, Wetterdienst und Rettungsdienst. Das Land hatte seit 2009 einen Teil dieser Aufwendungen übernommen, kam aber nur für 20,5 Millionen Euro von insgesamt 30,7 Millionen Euro auf. Jetzt wird die Differenz teilweise erstattet. Kurzfristig fließen drei Millionen Euro, weil das Land die Gebühren 2012 voll übernimmt. Rückwirkend bis 2009 soll die Flughafengesellschaft weitere 4,5 Millionen Euro erhalten. 2013 will das Land zusätzlich fünf Millionen Euro geben. Zudem werde geprüft, ob das Land auch die „flugseitige Infrastruktur“ – etwa das Rollfeld – übernehmen könne.
Der ehemalige US-Militärflughafen schreibt seit längerem rote Zahlen, 2011 lag das Defizit bei 10,6 Millionen Euro. Er gehört zu 82,5 Prozent Rheinland-Pfalz und zu 17,5 Prozent Hessen. (dpa)