Bottrop. Die Taufe eines Schiffes auf einen bestimmten Namen ist seit Urzeiten ein feierlicher Akt. Der Brauch soll bereits weit vor Christi Geburt entstanden sein, statt Sekt wurden damals allerdings Opfer gebracht. Dass Lokomotiven getauft werden, kommt hingegen eher selten vor. Auch für RheinCargo ist die Taufe von drei neuen Loks ein Novum - aber die Zeremonie hat ihre eigene Geschichte.
Seit Januar 2019 führt die RheinCargo gemeinsam mit der Wanne-Herner Eisenbahn Rangierdienste und Infrastrukturbetrieb für die Kokerei Prosper des Stahlkonzerns ArcelorMittal durch. Auf den etwa 30 Kilometer langen Gleisanlagen des Werksgeländes wird die gesamte Logistik der Ver- und Entsorgung der Kokerei mit Kohle und Koks über die Schiene abgewickelt. Hinzu kommt noch der Betrieb der Bahn im Hafen Bottrop. Um nun an die geschichtsträchtige Bergbau-Tradition im Revier zu erinnern, wurden drei Loks der RheinCargo und eine von WHE von den jeweiligen Stadtspitzen auf den Namen ehemaliger Schachtanlagen getauft, die auf dem Weg von Bottrop nach Herne liegen: Prosper, Zollverein, Nordstern und Unser Fritz.
Die vier neuen Lokomotiven in Bottrop vom Typ Vossloh DE 18 verfügen über eine Leistung von je 1800 Kilowatt. Durch einen modernen diesel-elektrischen Antrieb ist nach Unternehmensangaben bei den Fahrzeugen eine geringere Motordrehzahl und Kühlleistung möglich, was zusammen mit einem verschleißfreien Bremssystem für einen geringeren Treibstoff-Verbrauch, deutlich reduzierte Emissionen und einen besseren Geräuschpegel sorgen soll. (sno)