Duisburg. Die Teilsperrung der Autobahnbrücke über den Rhein bei Duisburg dauert länger als geplant. Neue Schäden und weitere Risse machten es erforderlich, die Fahrverbote für Lkw über 3,5 Tonnen bis Mitte Juni zu verlängern, teilte NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) am Dienstag mit. Das Ausmaß der Materialschäden an Hauptträgern und Querstreben der Brücke sei noch gravierender als befürchtet. „Das Bauwerk ist am Ende“, sagte Brückenexpertin Nicole de Witt von Landesbetrieb Straßen.NRW.
In Richtung Essen bleibt die Teilsperrung noch bis Anfang Mai bestehen, anschließend sollen die Schweißarbeiten an der Fahrbahn in Richtung Venlo durchgeführt werden. „Ich hoffe, dass der Verkehr einschließlich Lkw spätestens ab Mitte des Jahres wieder auf jeweils zwei Fahrspuren in jede Richtung über die Brücke rollen kann“, sagte Groschek. Die Sperrungen dauern seit Anfang März an.
Groschek forderte vom Bund ein verbessertes Planungsrecht, um die wichtigen Ersatzneubauten im Land schnell in Angriff nehmen zu können. Die Duisburger Brücke und die Leverkusener Brücke über die Autobahn 1 gelten dabei als die dringendsten Projekte. Ein von der Kölner Regierungspräsidentin Anne Lütkes am Dienstag gegründeter Koordinierungskreis Regionales Baustellenmanagement soll die Einschränkungen für Autofahrer minimieren.
Groschek betonte, es stehe ein hartes Jahrzehnt der Reparaturen bevor. Der Präsident der Niederrheinischen IHK, Burkhard Landers, bezifferte die volkswirtschaftlichen Einbußen auf rund 3,5 Millionen Euro pro Woche. Lkw-Fahrern entstehe durch das Umfahren des Duisburger Nadelöhrs ein Zeitverlust von im Durchschnitt 45 Minuten.
Der Stahl der 1970 erbauten Neuenkamper Brücke wird derzeit an vielen Stellen geschweißt, um ihre Einsatzfähigkeit bis zum Abriss zu erhalten. Ein Neubau soll bis 2026 dem Verkehr übergeben werden. (dpa)