Wiesbaden. Fast 700 Millionen Euro Bundesgeld sind 2017 in das hessische Bundesfernstraßennetz investiert worden. Nach Auskunft von Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sind das rund 60 Millionen Euro mehr, als der Bund noch zu Beginn des Vorjahres in Aussicht gestellt hatte. „Wir arbeiten jetzt mit Rekordinvestitionen an der Erneuerung dessen, was Jahrzehnte nicht in Schuss gehalten wurde“, erklärte der Minister in Wiesbaden.
Die Landesregierung investiere zudem auch in die maroden hessischen Landesstraßen. Im Rahmen der auf sieben Jahre angelegten Sanierungsoffensive werden nach Angaben von Al-Wazir bis zum Jahr 2022 insgesamt 385 Millionen Euro für 540 einzelne Baumaßnahmen aufgewendet. Schwerpunkt der Investitionen sind der Erhalt und die Sanierung bestehender Straßen und Brücken.
Hessen hat die höchste Baustellendichte
Nach Angaben des Verkehrsministers steigen die Planungsmittel in diesem Jahr auf 177 Millionen und 2019 auf etwa 188 Millionen Euro. Da im Rhein-Main-Gebiet der öffentliche Schienennahverkehr nach Einschätzung des Grünen-Politikers an der Kapazitätsgrenze angekommen ist, wird das Schienennetz für den Nah- und Fernverkehr ausgebaut. In den nächsten Jahrzehnten sollen Rekordinvestitionen in Höhe von zwölf Milliarden Euro in zwölf Großprojekte fließen.
Hessen ist Rekordhalter mit der höchsten Verkehrsbelastung und der höchsten Baustellendichte aller Flächenländer. In keinem anderen Bundesland gibt es mehr Baustellen pro Autobahnkilometer. Das belege nach Einschätzung von Verkehrsminister Al-Wazir, dass Hessen den Sanierungsstau angehe. Ende vergangenen Jahres waren nach Auskunft von Hessen Mobil landesweit etwa 190 Baustellen gleichzeitig eingerichtet. (dpa)